Ab 2026 ist die Aktivrente mit 2.000 Euro steuerfrei. Doch viele Rentner arbeiten bereits heute weiter. Neue Zahlen zeigen überraschende Details.
Frankfurt – Während die Politik noch über die aktive Rente diskutiert, arbeiten Deutschlands Rentner schon lange fleißig weiter. Neue Zahlen zeigen: 13 Prozent der 65- bis 74-Jährigen verdienen bereits etwas dazu – und das ganz ohne Steuervorteile.
Die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Mikrozensus 2024 zeichnen ein klares Bild: Männer im Rentenalter bleiben mit 16 Prozent deutlich häufiger erwerbstätig als Frauen mit zehn Prozent. Besonders aktiv sind jüngere Rentner.
Im Jahr 2026 kommt die aktive Rente: Viele Rentner arbeiten bereits weiter – vor allem in Teilzeit
Von den 65- bis 66-jährigen Rentnern arbeitet fast jeder Fünfte (18 Prozent), während von den 73- bis 74-jährigen Rentnern nur noch acht Prozent noch einen Job haben. Dabei spielt das Bildungsniveau eine entscheidende Rolle: 18 Prozent der Rentner mit höherem Bildungsniveau bleiben weiterhin erwerbstätig, während bei Rentnern mit mittlerem oder niedrigerem Bildungsniveau nur elf bzw. zehn Prozent weiterhin erwerbstätig bleiben.
Die Realität berufstätiger Rentner sieht anders aus als bei einem klassischen Vollzeitjob. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Hälfte der erwerbstätigen Rentner geringfügig beschäftigt. 39 Prozent arbeiten weniger als zehn Stunden pro Woche, weitere 26 Prozent arbeiten zwischen zehn und 20 Stunden.
Überraschend: 14 Prozent der erwerbstätigen Rentner arbeiten mehr als 40 Stunden pro Woche. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Angestellten und Selbstständigen: Während nur acht Prozent der Angestellten so viel arbeiten, sind es bei den Selbstständigen 28 Prozent.
Aktive Renten sollen dennoch Anreize für Rentner schaffen – die Merz-Regierung hofft auf Entlastungen
Weitere Anreize will der Bund mit der geplanten Aktivrente ab Januar 2026 schaffen. Dann können pensionierte Arbeitnehmer nach der Regelaltersgrenze bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei verdienen. Selbständige bleiben jedoch weiterhin von der aktiven Rente ausgeschlossen – obwohl sie laut Mikrozensus 2024 insgesamt 29 Prozent aller erwerbstätigen Rentner ausmachen.
Mit der Neuregelung soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt und das Rentensystem entlastet werden. Insgesamt arbeiten bereits 71 Prozent der erwerbstätigen Rentner als Arbeitnehmer, die von der aktiven Rente profitieren könnten. Die aktuellen Zahlen zeigen: Viele Deutsche arbeiten bereits heute gerne über das Rentenalter hinaus. Aktive Renten könnten diesen Trend verstärken und gleichzeitig die Staatskasse entlasten. (Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesregierung) (kh)
