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Studie zeigt deutlich höheren Verbrauch bei Plug-in-Hybriden

Neue Studie

Plug-in-Hybride verbrauchen viel mehr als erwartet


17. Oktober 2025 – 14:48 UhrLesezeit: 4 Minuten

Plug-in-Hybride (Symbolbild): Sie können auch elektrisch fahren und an Ladesäulen aufgeladen werden. (Quelle: IMAGO/Sebastian Geisler/imago-images-bilder)

Die Autoindustrie bewirbt Plug-in-Hybride als sparsam, doch aktuelle Auswertungen zeigen ein anderes Bild.

Plug-in-Hybride sind eine Kombination aus klassischem Verbrennungsmotor und Elektroantrieb – und damit eine sogenannte Brückentechnologie für die Mobilitätswende. Doch eine neue Analyse der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) stellt den CO2-Fußabdruck dieser Fahrzeuge in Frage. Demnach stoßen sie im Alltag deutlich mehr CO2 aus und verbrauchen somit deutlich mehr als von den Herstellern angegeben.

Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland, warnt: „Plug-in-Hybride dürfen nicht zum Trojanischen Pferd für Flottengrenzen werden.“ Das bedeutet: Er warnt davor, dass Autohersteller die vermeintlich niedrigen Verbrauchswerte nutzen könnten, um ihre vorgegebenen Klimaziele zu erreichen, was in Wirklichkeit überhaupt nicht der Fall sei.

Laut der Analyse von T&E, die auf Daten der Europäischen Umweltagentur (EEA) basiert, stoßen Plug-in-Hybride im Straßenverkehr durchschnittlich 135 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Reine Verbrennungsmotoren wiegen rund 166 Gramm. Der Unterschied beträgt nur 19 Prozent. Das ist deutlich weniger, als die Branche versprochen hatte.

Selbst der vermeintlich emissionsfreie Elektrobetrieb der Plug-Ins hält den Erwartungen vieler Käufer nicht stand. Auch im Elektrobetrieb verbrauchen die Fahrzeuge laut EEA-Angaben durchschnittlich 3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Das entspricht rund 68 Gramm CO2 pro Kilometer, also mehr als achtmal so viel wie in den offiziellen Testwerten angegeben.

Ein Grund: Viele Elektromotoren in Plug-Ins sind für höhere Geschwindigkeiten oder Steigungen nicht stark genug. In solchen Situationen startet der Verbrennungsmotor automatisch. Im Schnitt läuft er auch rund ein Drittel der Strecke.

Was die Studie nicht berücksichtigt, sind die CO2-Emissionen von der Produktion bis zur Stilllegung der Fahrzeuge. In der Produktion ist der ökologische Fußabdruck von Elektroautos aufgrund der Batteriezellen größer als der von Verbrennungsmotoren oder Hybriden. Beim Fahren entstehen keine direkten CO2-Emissionen. Aber auch die Herstellung von Kraftstoffen – egal ob Bahnstrom, Benzin, Diesel oder Wasserstoff – führt zu CO2-Emissionen. Es müssen so viele Faktoren berücksichtigt werden, was die Beurteilung sehr kompliziert macht. Allerdings zeichnet sich ab, dass Plug-ins schlechter abschneiden als reine Elektroautos.

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