Erneute Gespräche zwischen Lufthansa und der „Cockpit Association“ blieben erfolglos. Dies macht einen Streik am Frankfurter Flughafen wahrscheinlicher.
Frankfurt – Der Streit zwischen der Lufthansa Group und der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) geht in die nächste Runde: Die Verhandlungen der vergangenen Tage sind erneut gescheitert. Das gab die Pilotengewerkschaft am Freitag, 24. Oktober, bekannt. Zwischen Mai und September hatte es bereits sieben ergebnislose Verhandlungsrunden gegeben.
Insbesondere die betriebliche Altersvorsorge für Lufthansa-Piloten steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Nachdem es in den Verhandlungen nicht zu einer Einigung kam, stimmte die Mehrheit der betroffenen Gewerkschaftsmitglieder Ende September in einer Streikabstimmung für Streiks – ein direkter Aufruf zu Arbeitskampfmaßnahmen gab es seitdem jedoch nicht mehr, obwohl dies jederzeit möglich ist.
Gespräche zwischen Lufthansa und VC bleiben ergebnislos
Laut Andreas Pinheiro, Präsident des Vereins Cockpit, hat sich seit Kurzem ein Fenster geöffnet, um wieder über betriebliche Altersvorsorge und andere Themen zu diskutieren. „Um eine mögliche Lösung auszuloten, haben wir Vorgespräche mit den Arbeitgebern geführt – dieses Mal auch zu breiteren Themen, wie den Perspektiven von CityLine, der Tarifeinstufung von Lufthansa City Airlines und Discover sowie der Zukunft und Bedeutung der Lufthansa Passage Airlines. Da wir nichts unversucht lassen wollten, haben wir diese Chance genutzt“, erklärt Pinheiro in der Pressemitteilung. Es kam jedoch zu keinen umfassenden Diskussionen.
Der Sprecher des Tarifausschusses der Lufthansa Group, Arne Karstens, zeigte sich enttäuscht darüber, dass „die Arbeitgeberseite Angebote zwar öffentlich (betrieblich) präsentiert, diese aber mit massiven Zugeständnissen verknüpft“, die für die VC nicht akzeptabel seien.
Entscheidung über einen Streik am Frankfurter Flughafen nächste Woche?
Die Vorschläge der Lufthansa entsprechen nicht den Erwartungen der Pilotengewerkschaft: „Erhebliche Zugeständnisse auf der einen Seite ohne entsprechende Absicherung auf der anderen Seite – und das über einen längeren Zeitraum – entsprechen nicht unserem Verständnis einer tragfähigen Lösung“, machte Karstens deutlich.
Deshalb konzentriert sich der VC nun ausschließlich auf die betriebliche Altersvorsorge. Bisher hat Lufthansa auf die Forderungen in diesem Bereich nicht reagiert. Der VC kündigte an, dass der Tarifausschuss der Gewerkschaft nächste Woche über das weitere Vorgehen beraten werde. Ein Streik der Lufthansa-Piloten am Frankfurter Flughafen dürfte erneut etwas näher gerückt sein.
