Die Stratus-Variante dominiert
Corona-Infektionen nehmen deutlich zu
16. Oktober 2025, 7:21 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
Die Zahl der Infektionen mit Corona nimmt in Deutschland derzeit deutlich zu. Bisher verharren die Zahlen auf niedrigem Niveau. Neben Covid gibt es derzeit insbesondere eine Viruserkrankung.
Die Zahl der Corona-Infektionen ist deutlich gestiegen. In der Woche vom 6. bis 12. Oktober wurden laut einem aktuellen RKI-Bericht zu akuten Atemwegsinfektionen rund 6.440 laborbestätigte Covid-19-Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. In der Vorwoche gab es rund 3.850 gemeldete Fälle.
Dem Bericht zufolge liegt die geschätzte Covid-19-Inzidenz bei etwa 600 Corona-Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern – in der Vorwoche waren es rund 400. Aufgrund der Herbstferien können die Zahlen aus dem aktuellen Bericht stärker schwanken und sich nachträglich ändern, wie das RKI mitteilt.
Mit einem Anteil von 71 Prozent ist die XFG-Linie, auch Stratus genannt, laut einer Auswertung von Ende September derzeit die am weitesten verbreitete in Deutschland. Stratus ist eine Linie der Omicron-Variante. Ihre Viren vermehren sich vor allem in den oberen Atemwegen und können sich daher schneller verbreiten. Experten glauben nicht, dass XFG ein erhöhtes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt.
Trotz des Anstiegs ist die Coronavirus-Aktivität immer noch geringer als um diese Zeit im letzten Jahr. Mitte Oktober 2024 gab es rund 11.570 Fälle – fast doppelt so viele wie jetzt. Dies ist immer noch kein Vergleich zur Situation während der Pandemie. So wurden beispielsweise Mitte Oktober 2020 allein innerhalb eines Tages mehr als 7.000 Neuinfektionen gemeldet. Ende Oktober desselben Jahres waren es sogar über 19.000 an einem Tag.
6,5 Millionen akute Atemwegserkrankungen
Bezogen auf alle akuten Atemwegserkrankungen spricht das RKI im aktuellen Bericht von einer Aktivität auf moderatem Niveau. Im Vergleich zur Vorwoche ist sie insgesamt gesunken.
Basierend auf freiwilligen Meldungen aus der Bevölkerung geht das RKI von rund 7.800 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern aus (Vorwoche: 9.000 pro 100.000). Dies entspricht insgesamt rund 6,5 Millionen akuten Atemwegserkrankungen, unabhängig von einem Arztbesuch. Betroffen sind rund 7,8 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Zum Vergleich: Mitte Oktober 2024 waren es rund 7,4 Millionen oder 9,0 Prozent aller Einwohner.
Auf dem Vormarsch sind derzeit vor allem Rhinoviren, die Erkältungen auslösen können, sowie Corona- und Parainfluenzaviren, die vor allem Kleinkinder infizieren. Die Zahl der schweren Fälle liegt auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Grippe spielt derzeit keine große Rolle: Für die Woche vom 6. Oktober wurden dem RKI rund 400 laborbestätigte Fälle übermittelt.
In den letzten Jahren begann die jährliche Grippewelle meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. Der Zeitraum erhöhter Aktivität der Influenza-A- und -B-Viren wird als Influenzawelle bezeichnet.