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Sternekoch empört über die Menüvorgaben von Prinz William

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Für den Umweltpreis von Prinz William wurde ein brasilianischer Spitzenkoch engagiert – doch die Menüvorgaben sorgten für einen wahren Skandal.

Rio de Janeiro – Die Koffer sind gepackt, die Bühne ist bereitet: Anfang November reist Prinz William (43) nach Rio de Janeiro, um seinen prestigeträchtigen Earthshot-Preis zu verleihen. Der Umweltpreis, den der britische Thronfolger vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat, zeichnet jährlich fünf innovative Projekte mit jeweils einer Million Pfund (umgerechnet rund 1,15 Millionen Euro) aus. Doch noch bevor die Zeremonie im futuristischen Museum of Tomorrow stattfindet, sorgt ein kulinarischer Konflikt für Schlagzeilen.

Der brasilianische Koch Saulo Jennings, der ursprünglich für den Umweltpreis von Prinz William ausgewählt worden war, war überrascht, dass er dem Prinzen von Wales keinen Fisch aus dem Amazonasgebiet servieren durfte. © Jordan Pettitt/dpa

Saulo Jennings, ein renommierter Koch aus dem Amazonasgebiet und UN-Botschafter für Gastronomie, stand ursprünglich auf der Liste, das Abendessen für Prinz William und die 700 erwarteten Gäste zuzubereiten. Der Brasilianer hatte sofort eine Vision: Er wollte Pirarucu servieren, einen riesigen, fleischigen Flussfisch, der als Hauptzutat des Amazonas gilt. Wie die US-Tageszeitung New York Times Wie berichtet, sei diese Idee bei den Organisatoren nicht gut angekommen. Die Organisation Earthshot bestand bei Williams‘ Veranstaltung auf einem komplett veganen Menü – Fisch war daher tabu.

Prinz William schweigt zum Menü-Skandal: Brasilianischer Sternekoch beharrt auf Amazon-Tradition

Für Jennings war diese Forderung ein Affront. „Es ist, als würde man Iron Maiden bitten, Jazz zu spielen“, wird er zitiert New York Times. „Es ist ein Mangel an Respekt vor der lokalen Küche, vor unserer kulinarischen Tradition“, empört sich der Koch. Demnach baute er seine Karriere auf Mal Der Schwerpunkt liegt auf der Verwendung nachhaltiger Zutaten aus dem Regenwald und der Bewahrung traditioneller Kochtechniken der Ureinwohner seiner Heimatregion.

Die Diskussion wirft grundlegende Fragen auf: Was gilt eigentlich als klimafreundliche Ernährung? Jennings argumentiert, dass nachhaltig gefangene Pirarucu Teil einer ausgewogenen Amazonas-Küche sind. Der bis zu 200 Kilogramm schwere Fisch galt noch vor wenigen Jahrzehnten als vom Aussterben bedroht. Dank Gemeinschaftsprojekten im Amazonasgebiet konnten Experten jedoch die illegale Überfischung eindämmen. Heute wird der Fisch kontrolliert gefangen und an Köche wie Jennings verkauft, der daraus in seinen drei brasilianischen Restaurants raffinierte Gerichte kreiert.

Letztlich bekam Jennings keine Chance – aber laut einer Person, die der Veranstaltung nahe stand, lag das an Budgetgründen und nicht an seiner Weigerung, ein rein veganes Menü zu kreieren, so das amerikanische Gesellschaftsmagazin Stadt und Land gemeldet. Ein Sprecher von Prinz William lehnte eine Stellungnahme zu der Angelegenheit ab. Mit den Spekulationen darüber, warum Prinz Williams Frau Prinzessin Kate (43) nicht mit ihm nach Brasilien reist, hat er wohl schon genug zu tun. Verwendete Quellen: nytimes.com, townandcountrymag.com

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