Der angeschlagene Autozulieferer ZF Friedrichshafen plant offenbar die Einführung eines Abfindungspakets. Mitarbeiter, die das Unternehmen freiwillig verlassen, sollen mitunter hohe Summen erhalten. Zuerst das Magazin „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.
Bis zu 250.000 Euro Abfindung pro Mitarbeiter
Bis zu 250.000 Euro sind für ZF-Mitarbeiter vorgesehen, die schon lange im Unternehmen tätig sind und über ein überdurchschnittliches Gehalt verfügen. Das sogenannte Volunteer-Programm richtet sich an Mitarbeiter der „Division E“. Diese Abteilung entwickelt und produziert Elektro- und Hybridantriebe sowie Verbrennungsmotoren. Hier wurden zuletzt Bestellungen für Elektroautos storniert.
Zu den konkreten Zahlen des Abfindungsprogramms äußerte sich ZF auf SWR-Anfrage nicht. Ein Sprecher bestätigte jedoch, dass es in den nächsten Tagen finalisiert werden solle. Sobald die letzten offenen Punkte geklärt sind, wollen wir sofort starten.
Sparprogramm und Abfindungen bei ZF – aber keine Werksschließungen geplant
Bis 2030 will der Zulieferer in der „Division E“ 7.600 Stellen abbauen. Insgesamt sind es 14.000. Kürzlich wurde bekannt, dass eine klare Mehrheit der Mitglieder der IG Metall und des Gesamtbetriebsrates an den deutschen ZF-Standorten für einen Sanierungsplan war. Die Antriebssparte soll nicht verkauft, sondern erhalten bleiben. Gleichzeitig sollen aber Kosten von bis zu 500 Millionen Euro eingespart werden.
Nach bisherigen Angaben des Unternehmens gibt es keine Pläne, Werke der großen Sparte in Deutschland zu schließen. Wichtige Standorte sind am Stammsitz am Bodensee, in Saarbrücken und im bayerischen Schweinfurt. Weltweit arbeiten fast 30.000 Mitarbeiter in der Antriebssparte, rund zwei Drittel davon in Deutschland.