Der WM-Kampf in der Formel 1 spitzt sich zu; Die Kollision zwischen den McLaren-Rivalen Oscar Piastri und Lando Norris in Singapur war wohl ein Vorgeschmack auf die hitzige Schlussphase der Saison. RTL-Experte Günther Steiner rät dem Weltmeisterteam zu einem drastischen Schritt.
Die legendären Papaya-Regeln von McLaren sind zu einem echten Dauerthema in der Formel 1 geworden. Sie sagen: Solange Oscar Piastri und Lando Norris fair fahren, können sie ohne Eingriff vom Kommandostand aus gegeneinander fahren.
Was ist fair, was ist unfair, was ist ein (gerechtfertigter) Eingriff des Teams – darüber lässt sich streiten. Günther Steiner rät dem Rennstall jedoch, die orangen Regeln für den Rest der Saison ruhen zu lassen.
„Ich würde sagen, dass sie Oscar unterstützen sollten, um die Meisterschaft zu gewinnen“, antwortete Steiner im „Red Flags Podcast“ auf die Frage, was er McLaren-Chef Zak Brown für die letzten sechs Grand-Prix-Wochenenden des Jahres raten würde.
Als Grund für seinen Ratschlag Nummer 1 nennt Steiner Max Verstappen. In der Fahrer-Weltmeisterschaft liegt der Titelverteidiger 63 Punkte hinter Piastri und 41 Punkte hinter Norris. Aber: Rein rechnerisch ist der WM-Zug für den Niederländer noch nicht abgefahren.
Sollte Verstappen aufholen, hätte McLaren im schlimmsten Fall „zwei unzufriedene Fahrer, während man, wenn man einen bevorzugt, nur einen unzufriedenen Fahrer hat“, erklärte der RTL-Experte.
„Entweder du lässt sie fahren oder, wenn du Angst hast, die Weltmeisterschaft zu verlieren, musst du eine Entscheidung treffen, dich auf einen Fahrer festlegen und im Moment wäre das natürlich Oscar, weil er mehr Punkte hat als Lando.“
RTL-Experte Steiner kritisiert McLaren
Steiner machte deutlich, dass sein Plädoyer für Piastri „nichts gegen Lando“ sei. Piastri liegt 22 Punkte vor seinem stabilen Tabellenrivalen, der zuletzt in Singapur durch seinen kompromisslosen Angriff nach dem Start drei Punkte Rückstand erspielte.
Steiner selbst fand das Vorgehen des Briten nicht allzu hart. Was dem Ex-Haas-Teamchef nicht gefällt, ist, dass McLaren seine Papaya-Regeln nicht einheitlich anwendet.
„Entweder es gibt Regeln oder es gibt keine Regeln“, sagte Steiner. Der Südtiroler verwies auf das Rennen in Monza, wo der Australier Norris nach seinem verpatzten Stopp vorbeigelassen hatte, als Piastri nach der Kollision in Singapur per Funk um einen Platztausch bat.
„Es ist kein Rennsport mehr. Sie haben den Rennsportanteil fast vollständig entfernt“, kritisierte Steiner, der es gut fand, dass das Team in Singapur nicht eingegriffen hat. Dies steht jedoch nicht im Einklang mit früheren Entscheidungen.