Dunkle Zeiten für die deutsche Wirtschaft: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist in der jüngsten Vergangenheit deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, gab es im September im Vergleich zum Vorjahresmonat einen deutlichen Anstieg von 10,4 Prozent bei der Zahl der angemeldeten regulären Insolvenzen. Diese vorläufigen Informationen basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte. Sie verfügen laut Destatis noch nicht über die Verlässlichkeit amtlicher Statistiken und werden daher als sogenannte experimentelle Daten eingestuft.
Bei der Betrachtung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik eingehen. Laut Destatis liegt der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags in vielen Fällen fast drei Monate früher. Den endgültigen Ergebnissen zufolge meldeten die Bezirksgerichte für Juli 2.197 angemeldete Unternehmensinsolvenzen. Das waren 13,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Amtsgerichte bezifferten die Forderungen der Gläubiger aus den im Juli gemeldeten Firmeninsolvenzen auf rund 3,7 Milliarden Euro. Im Juli 2024 lagen die Forderungen noch bei rund 3,2 Milliarden Euro.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im Juli 2025 in Deutschland insgesamt 6,3 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen gab es mit 12,7 Fällen im Transport- und Lagergewerbe. Dahinter folgten das Gastgewerbe und die Erbringung sonstiger Wirtschaftsdienstleistungen – etwa Zeitarbeitsfirmen – mit 9,9 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen. „Die Insolvenzstatistik spiegelt nur unternehmerische Aufgaben wider, die im Rahmen eines Insolvenzverfahrens anfallen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen oder vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten“, so Destatis weiter.