Stalking-Prozess in England
DNA-Test entlarvt gefälschte Madeleine McCann
20. Oktober 2025, 22:00 Uhr
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Kate und Gerry McCann sind seit 2007 auf der Suche nach ihrer Tochter Madeleine. Eine Polin gibt sich als das vermisste Mädchen aus und bombardiert ihre Eltern jahrelang mit Nachrichten. Die Frau steht nun wegen Stalking vor Gericht. Jetzt bringt ein DNA-Test Klarheit.
Die in einem Stalking-Prozess angeklagte Frau, die sich als das britische Mädchen Madeleine „Maddie“ McCann ausgab, die 2007 verschwand und ihre Familie jahrelang belästigte, ist laut einem DNA-Test nicht mit der Familie verwandt. Die 24-jährige Polin Julia W. „ist nicht das leibliche Kind von Kate und Gerry McCann“, sagte die Forensikerin Rosalyn Hammond vor Gericht in der englischen Stadt Leicester.
Von Juni 2022 bis Februar 2025 wurden Kate und Gerry McCann von W., die zusammen mit einem Mitangeklagten vor Gericht steht, mit E-Mails, Textnachrichten und Anrufen bombardiert. Einmal habe sie Kate McCann an einem einzigen Tag 60 Mal angerufen, so die Staatsanwaltschaft. W. behauptete, Erinnerungen an Maddies Kindheit und ihr Verschwinden zu haben und forderte wiederholt einen DNA-Test. Sie bestreitet die Stalking-Vorwürfe.
Nun habe eine Analyse der DNA-Proben von W und Maddie „keinen Treffer“ ergeben, erklärte Hammond. W. und Madeleine McCann können daher nicht dieselbe Person sein. Bei ihrer Festnahme in Bristol in diesem Jahr wurde der mutmaßlichen Stalkerin eine Probe entnommen. Maddies Probe stammte von einem Kissenbezug in ihrem Schlafzimmer. Es wurde kurz nach ihrem Verschwinden aufgenommen.
Madeleine „Maddie“ McCann verschwand am 3. Mai 2007, kurz vor ihrem vierten Geburtstag, aus der Ferienwohnung ihrer Familie in einem Resort in Praia da Luz in Portugal, während ihre Eltern ein paar Meter entfernt in einem Restaurant zu Abend aßen. Trotz einer internationalen Fahndung und zahlreichen Anrufen ihrer Eltern fehlt bis heute jede Spur von dem Mädchen.