„Stärkstes Waffensystem“
Nordkorea präsentiert bei Militärparade neue Atomrakete
11. Oktober 2025, 7:34 Uhr
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Nordkorea fährt vor hochrangigen Gästen aus dem Ausland die großen Geschütze auf. Mit der „Hwasong-20“ will Machthaber Kim bei einer großen Militärparade in Pjöngjang seine Macht demonstrieren. Die Interkontinentalrakete soll auch Ziele in den USA erreichen können.
Bei der ersten großen Militärparade seit zwei Jahren führte Nordkoreas Führung in der Hauptstadt Pjöngjang erstmals auch die neue Interkontinentalrakete des Landes vor. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA lobte die den internationalen Gästen präsentierte „Hwasong-20“-Rakete in einem Bericht als „stärkstes nukleares strategisches Waffensystem“. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un forderte in einer Rede die Streitkräfte dazu auf, sich zu einer „unbesiegbaren“ Einheit zu entwickeln, die „alle Bedrohungen“ vernichte.
Anlass der Militärparade auf dem nach Kims Großvater benannten Kim-Il-Sung-Platz war der 80. Jahrestag der Gründung der regierenden Arbeiterpartei Koreas. Unter den Zuschauern waren Chinas Premierminister Li Qiang, Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew und der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, To Lam. Ein Foto zeigte die drei an Kims Seite.
Auf weiteren Fotos der Parade am Freitagabend war zu sehen, wie die meterlange „Hwasong-20“ mit nordkoreanischen Flaggen an zahlreichen Zuschauern vorbeirollte. Man geht davon aus, dass die Reichweite der Waffe groß genug ist, um Ziele in den Vereinigten Staaten zu treffen. Wie KCNA berichtete, stellte die Armee auch andere Waffensysteme wie Hyperschallraketen vor.
Kim lobt „heroischen Kampfgeist“
In seiner Rede sprach Kim vom „heroischen Kampfgeist“ und dem „Sieg“, den die Streitkräfte auf ausländischen Schlachtfeldern für internationale Gerechtigkeit und echten Frieden errungen hätten. Nordkorea versorgte Russland zunächst mit Raketen und Artilleriemunition für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und schickte später auch Soldaten – Schätzungen zufolge waren es mehrere Tausend Mann.
Nach Angaben der Agentur führte Kim auch Gespräche mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew. Er würdigte den Einsatz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine. Kim sagte Medwedew, er hoffe, die Zusammenarbeit mit Russland weiter zu stärken und einen engen Austausch mit Russland zu pflegen, um gemeinsame Ziele zu erreichen, so KCNA.
Zuletzt veranstaltete das international weitgehend isolierte und mit Sanktionen belegte Land eine ähnlich große Militärparade im Jahr 2023. Anlass war der 75. Jahrestag der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea – so der offizielle Name Nordkoreas.
Anfang September verfolgte Kim bei einem seiner seltenen Auslandsbesuche zusammen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eine Militärparade der Volksbefreiungsarmee in Peking. In bilateralen Gesprächen damals und heute in Pjöngjang bekräftigten Nordkorea und sein wichtiger Verbündeter China ihre Bereitschaft zu einem engeren Dialog.