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Stadtbilddebatte: Julia Klöckner nennt Rassismusvorwürfe gegen Friedrich Merz „böswillig“

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat sich in der Stadtbilddebatte hinter die Kanzlerin gestellt
Friedrich Merz (beide CDU). „Die Verhältnismäßigkeit stimmt nicht mehr. Wenn man einem Bundeskanzler Rassismus vorwirft, relativiert man alle Rassisten“, sagte sie in der Mitteilung Frankfurter Allgemeine Zeitung.

„Es ist auch eine böswillige Unterstellung“, fügte er hinzu Klöckner hinzugefügt. Der Großteil der Bevölkerungsdiskussion ist anders. „Angenommen, im Stadtbild von Herrn Merz geht es um die Hautfarbe – das hat keiner der normalen Menschen getan“, sagte sie. Die Mehrheit verstand, was er meinte: „Es ist nicht so schwierig.“ Die Menschen würden sich beispielsweise daran erinnern, dass „es früher Weihnachtsmärkte ohne Sicherheitspoller gab und dass Parks nicht nach einer bestimmten Zeit geschlossen wurden“, sagte Klöckner. Diese Aussagen sind weder rechts noch links. „Das ist einfach eine Tatsache“, sagte sie.

„Gefühl der Unsicherheit“

Mit Blick auf Merz‘ Hinweis auf das Sicherheitsgefühl von Frauen in Deutschland sagte Klöckner: „Es hat sich etwas verändert. Es gibt ein Gefühl der Unsicherheit, aber das sagen auch die Kriminalstatistiken.“ Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2024 ist die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gesunken. Allerdings stiegen Straftaten gegen die persönliche Freiheit – etwa Drohung, Stalking oder Nötigung – im Vergleich zum Jahr 2023 um 5,3 Prozent. Sexuelle Gewalt nahm um 9,3 Prozent zu – auf über 13.000 registrierte Fälle.

Merz sagte Mitte Oktober, dass es in Deutschland ein „Problem im Stadtbild“ gebe, das die Regierung mit Abschiebungen bekämpfen wolle. Nach viel Kritik präzisierte Merz später seine Aussage: Nicht alle Migranten machten Probleme, sondern diejenigen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, nicht arbeiteten und sich nicht an die Regeln hielten.

Kritiker sehen in den Äußerungen von Merz sowohl einen diskriminierenden Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität als auch die Reproduktion rassistischer Stereotypen.

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