Strenge ethische Anforderungen
Norwegen gibt Trump nach
Aktualisiert am 6. November 2025 – 15:06 UhrLesezeit: 2 Minuten
Norwegen setzt bei Investitionen in seinen Staatsfonds auf strenge Ethikregeln. Nun senkt der neue Finanzminister überraschend die Standards. Das ist die Rolle, die Trump spielt.
Doch nun kündigte der neue norwegische Finanzminister Jens Stoltenberg überraschend an, die Regeln aufzuweichen. Andernfalls bestünde die Gefahr großer Aktienverkäufe an US-Konzerne, deutete Stoltenberg im norwegischen Parlament an und erklärte: „Ohne diese Investitionen ist der Staatsfonds nicht mehr vielfältig und global. Das bringt ein erhöhtes (Ausfall-)Risiko und geringere Renditen mit sich.“
Stoltenberg kehrte nach den Sommerwahlen als Finanzminister nach Oslo zurück. Zuvor war er zehn Jahre lang bis Oktober 2024 NATO-Generalsekretär. Als solcher hatte er auch mit US-Präsident Donald Trump zu tun.
Der US-Präsident spielte auch eine wichtige Rolle bei der Änderung der Anlagekriterien des norwegischen Fonds. Die Idee des Fonds ist folgende: Ein Teil der Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft dieses Landes fließt in einen Investitionstopf, der das Geld in vielversprechende Unternehmen investiert, um Norwegens Reichtum für die Zeit nach dem Öl zu sichern.
Medienberichten zufolge intervenierte auch das Weiße Haus. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge war US-Präsident Trump zuletzt „sehr besorgt“ über den Rückzug des norwegischen Staatsfonds von Caterpillar. Nun gab Stoltenberg nach.
In der „Financial Times“ äußerte er seine Besorgnis darüber, dass der Verkauf von Anteilen des US-amerikanischen Technologieriesen den führenden Status des norwegischen Staatsfonds untergraben könnte. Darüber hinaus ist mit enormen Verlusten zu rechnen.
Die Tech-Unternehmen machen rund 15 Prozent der Investitionssumme aus. Der Staatsfonds selbst trägt fast ein Viertel zum norwegischen Staatshaushalt bei. Norwegens Opposition kritisierte Stoltenbergs Vorgehen und sprach von einem „Verrat“ an Norwegens Werten.
