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St. Pauli wie ein Absteiger: Gladbach bricht seine Siegesserie ab

Stand: 1. November 2025 17:25 Uhr

Nach saisonübergreifend 15 sieglosen Ligaspielen in Folge ist Gladbach den ganzen Frust los. Gastgeber St. Pauli präsentierte sich wie ein Absteiger.

Beim verdienten 4:0 (2:0) der Borussia, die zweimal das Tor traf, legte Haris Tabakovic mit einem Doppelpack (15./40.) den Grundstein, nach der Einwechslung trafen die beiden Joker Shuto Machino (75.) und Oscar Fraulo (80.) zum Endstand.

Die Anfangsphase des Spiels war deutlich von den Umständen geprägt, die St. Pauli und Gladbach in ihre bedrohlichen Situationen gebracht hatten. Fünf Liganiederlagen in Folge mussten die Gastgeber einstecken, den letzten Erfolg feierte der VfL am 29. März – siegte also in der gesamten Sommerperiode nicht. Dementsprechend ging es zunächst darum, Fehler zu vermeiden. Der Fokus lag auf Zweikämpfen und dem Schließen der Abwehr; Im Zweifelsfall wurde der lange Ball aus der Abwehr einem geordneten Spielaufbau vorgezogen.

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Vasiljs Fehler führt zu einem Rückstand

Nach einer Viertelstunde stand das Schussverhältnis bei 0:1, doch der Versuch von Franck Honorat aus spitzem Winkel stellte Nikola Vasilj vor keine Probleme. Dafür sorgte aber der Pauli-Keeper selbst. Völlig ungefährdet spielte der Bosnier den Ball zu Florian Neuhaus, der von James Sands unsanft abgewehrt wurde. Kurz vor dem Foul lenkte der Gladbacher den Ball in den Lauf von Tabakovic, der aus spitzem Winkel schoss. Das Tor wurde mehrere Minuten lang auf eine mögliche Abseitsstellung geprüft, doch Tabakovic befand sich gerade noch im grünen Bereich.

St. Pauli erhöhte daraufhin den Druck etwas und hatte deutlich mehr Ballbesitz, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Gladbachs Abwehr – wiederum mit Mittelfeldspieler Philipp Sander auf der rechten Dreierkette – stand sehr konzentriert, erst in der 25. Minute musste Torwart Moritz Nicolas zweimal eingreifen: Erst fälschte er den abgewinkelten Schuss von Hauke ​​Wahl zur Seite ab, dann war er erneut für den Distanzschuss von Manolis Saliakas zur Stelle.

Scally trifft den Pfosten, Tabakovic erhöht ihn

Gladbach beschränkte sich in dieser Phase auf die Verteidigung, blieb aber in den wenigen Momenten der Entlastung äußerst gefährlich. In der 27. Minute fand Nicolas mit einem langen Ball Joe Scally, der völlig alleine war und auf Vasilj zulaufen konnte. Der US-Amerikaner hatte den Keeper bereits überwunden, doch der Ball prallte vom linken Innenpfosten zurück ins Feld.

Fünf Minuten vor der Pause stand Tabakovic, den die Borussia erst aus Hoffenheim ausgeliehen hatte, wieder besser da, weil sich Kapitän und Anführer Tim Kleindienst schwer am Knie verletzte. Doch der Bosnier erwies sich bisher als Glücksfall, sein cooler Abschluss nach Vorarbeit von Lukas Ullrich und Honorat war bereits sein fünfter Ligatreffer.

Vasilj hält St. Pauli im Spiel

Auch nach der Pause kam erschreckend wenig aus Hamburg. Die Ballbesitzquote lag immer noch bei knapp 60 Prozent, aber was die Kiez-Kicker leisteten, war zweitligawürdig. Darüber hinaus kam es teilweise zu unverschämtem Abwehrverhalten. Durch einen Freistoß von Honorat nach 55 Minuten standen drei Gladbacher frei in der Spitze. Tabakovic stieg am höchsten und konnte sich die Ecke aussuchen – doch Vasilj lenkte seinen Kopfball mit einer herausragenden Parade an den Pfosten.

Der Frust der Gastgeber wuchs zusehends, und nach einer Stunde war Saliakas froh, dass er wegen seiner überzogenen Grätsche gegen Ullrich mit der Gelben Karte davonkam. St. Pauli war vom 3:0 weiter vom Tor entfernt als Gladbach: Tabakovic schoss den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei, Yannik Engelhardt scheiterte an Vasilj. Auf der Gegenseite sorgte lediglich Eric Smith mit einem Schuss aus 22 Metern für Gefahr, doch Nicolas lenkte den Ball um den Pfosten.

Wahl zu passiv, Machino dankt ihm

Dann machte Gasttrainer Eugen Polanski, der immer noch auf seine Beförderung zum Cheftrainer wartet, Werbung in eigener Sache. Zunächst ersetzte er Machino, der nach Vorarbeit von Neuhaus und Tabakovic für die Vorentscheidung sorgte – St.Pauli-Verteidiger Wahl hielt einen Meter Abstand, statt den Japaner unter Druck zu setzen.

Auch das vierte Tor offenbarte Auflösungserscheinungen in der Mannschaft von Alexander Blessin. Fraulo – Polanski hatte ihn kurz zuvor ebenfalls eingewechselt – musste ein Duell vor seinem Tor gewinnen, allerdings gegen seinen ebenfalls freistehenden Teamkollegen Tabakovic, der schießen wollte.

St. Pauli in Freiburg, Gladbach gegen Köln

St. Pauli ist am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg zu Gast. Gladbach empfängt am Samstagabend (18.30 Uhr) den 1. FC Köln.

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