Stand: 22.09.2024 21:43
Aufsteiger FC St. Pauli hat am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga einen überraschenden Teilerfolg gefeiert. Die bis dahin punktlosen Hamburger hielten am Sonntagabend Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig mit 0:0 unentschieden.
Gegen das Starensemble aus Sachsen war die Mannschaft des neuen Trainers Alexander Blessin in der ersten Halbzeit eigentlich die bessere Mannschaft und hätte zur Halbzeit führen müssen. Nach dem Seitenwechsel konnte St. Pauli sein zuvor sehr hohes fußballerisches Niveau nicht mehr ganz halten und geriet zunehmend unter Druck. Mit viel Leidenschaft und taktischer Disziplin hielten die Hanseaten das torlose Unentschieden jedoch verdient.
„Das müssen wir jede Woche zeigen. Darauf können wir wirklich aufbauen.“
St. Pauli-Trainer Alexander Blessin
„Wir haben eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt. Wir haben uns vorgenommen, wieder mehr Intensität auf den Platz zu bringen. Das war Priorität Nummer eins. Und ich denke, das ist uns vor allem in der ersten Halbzeit sensationell gelungen“, sagte Angreifer Johannes Eggestein dem NDR.
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Blessin-Team mit überzeugender Leistung
St. Pauli war zur gewöhnungsbedürftigen Anstoßzeit (19.30 Uhr) von Beginn an hellwach. Die Hamburger zeigten eine starke Präsenz in den Zweikämpfen, schalteten nach Ballgewinnen schnell um und kombinierten immer wieder zügig nach vorn. Und auch ihr Rückzugsverhalten war nahe am Optimum. Kurzum: Der Aufsteiger war gut. Richtig gut sogar.
Coach Blessin hatte sein Team perfekt auf das Spiel gegen seinen früheren Arbeitgeber vorbereitet – der 51-Jährige war von 2012 bis 2020 Nachwuchstrainer bei den Rasenballsportlern.
St. Pauli nutzt Chancen
Größtes Manko der Hanseaten war allerdings die Chancenverwertung. Jackson Irvine (18., 35.) vergab zweimal per Kopf die Torchance. Elias Saad (17.), Oladapo Afolayan und Eggestein (beide 42. Minute) scheiterten allesamt am Torhüter Peter Gulacsi, dem mit Abstand besten Leipziger Spieler.
Seine Mitspieler zeigten vor der Halbzeit eine enttäuschende Leistung im Ballbesitz. Die Sachsen schienen von St. Paulis mutigem Vorgehen ein wenig überrascht. Andererseits spürten sie wohl noch die Nachwirkungen des Champions-League-Spiels vom vergangenen Mittwoch gegen Atletico Madrid (1:2).
Vasilj verhindert zweimal Rückstand
Gut, dass es sich beim Sponsor – anders als der Vereinsname vielleicht vermuten lässt – nicht um eine Saatgutfirma, sondern um einen Hersteller von Energydrinks handelt. So haben die RasenBallsport-Spieler mit dem roten Bullen auf der Brust immer genug von der Limonade mit Gummibärchengeschmack. Die Limonade soll Flügel verleihen. Und möglicherweise wurde sie in der Halbzeitpause in der Leipziger Kabine serviert.
Die Gäste wirkten nach dem Seitenwechsel jedenfalls etwas munterer als zuvor und kamen durch Xavi Simons endlich zu einem schönen Treffer. Der niederländische EM-Teilnehmer scheiterte allerdings an Torhüter Nikola Vasilj (50.). Zehn Minuten später scheiterte auch Christoph Baumgartner am Keeper, der in der ersten Hälfte mehr oder weniger arbeitslos gewesen war.
Blessin-Elfs Kräfte schwinden
Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber nicht mehr an ihre überzeugende Leistung der ersten 45 Minuten anknüpfen. Auch einige technische Fehler zeugten davon, dass Blessins Schützlingen die Kräfte ausgingen. Mit zunehmender Spieldauer verlegten sich die Hamburger auf Konter.
Ihr oberstes Ziel in der Schlussphase war es, kein Gegentor zu kassieren. Und mit viel Entschlossenheit gelang das auch, sodass St. Pauli nach vier Bundesliga-Spieltagen nun eine „Hausnummer“ hat. Mit etwas mehr Entschlossenheit in der Schlussphase wäre sogar noch mehr möglich gewesen: Der eingewechselte Scott Banks schoss in der Nachspielzeit aus freier Position überhastet am Tor vorbei (90.+2).
4. Spieltag, 22.09.2024 19:30
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