Drei Spieltage lang blieb Aufsteiger FC St. Pauli in der Bundesliga ohne Punkt. Das änderte sich am Sonntagabend.
Aufsteiger FC St. Pauli hat seinen ersten Saisonpunkt geholt. Nach zuvor drei Niederlagen hielt der Bundesligist überraschend Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig 0:0 vom Platz. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Marco Rose den zweiten Tabellenplatz. Der punkt- und torgleiche Fünfte mit dem 1. FC Union Berlin ist allerdings seit 15 Ligaspielen ungeschlagen und egalisierte damit den Rekord aus dem Jahr 2019.
Die unter der Woche im Europapokal erfolglosen Sachsen wirkten vor 29.251 Zuschauern kraft- und ideenlos und mussten das verdiente Unentschieden hinnehmen. Die offensiv ausgerichteten Hamburger, die an den Tempofußball aus der Aufstiegssaison erinnerten, hätten zwischendurch sogar in Führung gehen müssen.
Eine gewisse Europapokalmüdigkeit schien sich bei den Sachsen breitzumachen. Leipzig war nach einer bitteren 1:2-Niederlage in der Champions League bei Atlético Madrid inklusive Gegentor am Ende in die Hansestadt gereist. Trainer Rose veränderte seine Mannschaft auf fünf Positionen und brachte RB-Routinier Yussuf Poulsen anstelle von Top-Angreifer Loïs Openda.
St. Paulis Trainer Alexander Blessin, der zwischen 2012 und 2020 als Jugendtrainer in Leipzig tätig war, reagierte in den vergangenen Wochen offenbar auf die Kritik und brachte die offensiv aktiveren Spieler Oladapo Afolayan und Elias Saad von Beginn an.
Damit wirkte St. Pauli im Vergleich zu den ersten drei Spieltagen, die allesamt mit Niederlagen für den Kiezklub endeten, offensiv deutlich gefährlicher. Die erste Großchance erarbeitete sich Saad (17.) mit seinem wuchtigen Schuss auf den gut reagierenden RB-Torhüter Péter Gulácsi. Den darauffolgenden Eckball köpfte Kapitän Jackson Irvine (18.) knapp über das Tor der Gäste.
Die schnellen Flügelstürmer bereiteten der RB-Abwehr immer wieder Probleme, die Fans auf den Rängen unterstützten sie lautstark. Die Hamburger Abwehr ließ dem niederländischen Kreativmotor Xavi Simons derweil kaum Raum zur Entfaltung. Leipzig leistete sich einige Fehler im Spielaufbau und verlor viele Zweikämpfe. Der starke Afolayan (42.) verpasste den zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Treffer.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. Die ideenlosen Leipziger hielten sich zurück und die Gastgeber dominierten das Spiel. Der noch aktive Afolayan ging nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden (55. Minute) und forderte Elfmeter. Doch Schiedsrichter Robert Hartmann sah das anders.
Rose reagierte wenig später mit einem Dreifachwechsel und brachte unter anderem Openda. Der Belgier prüfte anschließend St. Paulis Nikola Vasilj mit seinem Schuss. Doch auch danach blieben die Gäste viel zu harmlos.