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Spektakel in der Champions League: Der FC Brügge ärgert den FC Barcelona

Stand: 5. November 2025 23:10 Uhr

Der FC Brügge und der FC Barcelona haben in der Königsklasse ein wahres Spektakel geboten. Am Ende stand auf der Bilanz des vierten Champions-League-Spieltags 3:3 (2:1), womit die Belgier zufriedener sein dürften als der Favorit, wenngleich die große Überraschung bis zum Schluss noch in der Luft lag.

Nicolo Tresoldi brachte Brügge in der 6. Minute in Führung, Ferran Torres glich aus (9.), bevor Carlos Forbs zur Halbzeit den Ausgleich erzielte (17.). In der zweiten Halbzeit glich Lamine Yamal erneut aus (61.), Forbs erhöhte auf 3:2 und ein Eigentor von Christos Tzolis erhöhte auf 3:3 (77.).

Für Barcelona bedeutet das Unentschieden den siebten Punkt und den elften Platz in der Champions-League-Tabelle. Der spanische Meister hat nur drei seiner letzten sieben Pflichtspiele gewonnen. Brügge liegt mit vier Punkten auf dem 22. Platz.

Ein blitzartiger Start in ein wildes Spiel

Das Spiel lief gerade erst ein paar Minuten, da zeigten die Gastgeber am Mittwochabend, dass sie keinen übermäßigen Respekt vor dem Favoriten aus Katalonien haben würden: Forbs startete auf dem rechten Flügel und fand mit seiner flachen Flanke den mitlaufenden Deutsch-Italiener Tresoldi, der in der Mitte keine Mühe hatte, im vierten Spiel sein zweites Champions-League-Tor zu erzielen (6.).

Doch Barcelona schien zunächst nicht geschockt, nur 120 Sekunden später hatte Klement Fermin ein Auge auf den energischen Ferran Torres geworfen, der den Ball technisch gut beherrschte und ihn überlegt zum 1:1 einschoss. Schon die Anfangsphase ließ erahnen, was folgen würde: verrückte 90 Minuten.

Barca macht Druck, aber Brügge schießt das Tor

In der 11. Minute traf Fermin mit einem Schlenzer für die Mannschaft von Hansi Flick den Außenpfosten, und die Katalanen waren kurz davor, das Spiel noch einmal zu drehen. Stattdessen gab es den nächsten Nackenschlag: Forbs, der gerade Tresoldi vorbereitet hatte, wurde von Ex-Düsseldorfer Christos Tzolis auf einen Konter geschickt und ließ Wojchech Szczesny im Barca-Tor keine Chance: 2:1 nach 17 Minuten.

Die Mannschaft von Hansi Flick versuchte noch einmal zu reagieren und Druck auszuüben, doch Torwart Nordin Jackers fälschte einen Schuss von Joules Koundé mit den Fingerspitzen an die Latte. Bis zur Pause hatten beide Mannschaften noch diverse vernünftige Möglichkeiten, weitere Tore zu erzielen, die Gastgeber lagen aber weiterhin knapp in Führung.

Yamal trifft wunderschön, Forbs legt sofort wieder nach

In der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild: Barcelona hatte deutlich mehr Spielzeit, zeitweise fast 80 Prozent Ballbesitz, doch auch die Gastgeber blieben gefährlich: In der 49. Minute musste Szczesny den Winkel geschickt verkürzen, um den Stand von 3:1 zu verhindern, während auf der Gegenseite Lamine Yamal eine Großchance an den Jackers scheiterte (52.). Der Druck für die Belgier wuchs von Minute zu Minute, das 2:2 schien immer mehr nur eine Frage der Zeit, Eric traf nach einer Stunde aus knapp 30 Metern die Latte – der dritte Aluminiumtreffer der Katalanen an diesem Abend.

Eine Minute später war der Bann gebrochen: Yamals Treffer war ein Schlag mit der Zunge: Erst dribbelte der Youngster auf engstem Raum an zwei Gegenspielern vorbei, dann passte Fermin ganz leicht, aber bestimmt mit der Ferse weiter und Yamal schob den Ball mit dem Außenrist an Jackers vorbei in die Ecke.

Doch defensiv war das, was Barcelona an diesem Abend bot, alles andere als solide: Hans Vanaken spielte einen perfekt temperierten langen Ball und die gesamte Verteidigungslinie wurde untergraben. Die überragenden Forbs legten los, trafen den Ball im Abschluss nicht sauber, machten den Ball aber für Szczesny unhaltbar – das 3:2 nach 63 Minuten. Und die knapp 30.000 Zuschauer bekamen keine Atempause: Jackers entschärfte einen Schuss von Yamal (69.), dann gab es einen Elfmeter für Brügge, der laut Videobildern zu Recht zurückgenommen wurde (70.).

Brügge hatte am Ende Pech

Die Schlussviertelstunde begann für die Belgier höchst unglücklich: Eine Yamal-Flanke von der rechten Seite wurde von Tzolis mit dem Kopf verlängert, so dass dieser zum 3:3 ins lange Eck purzelte.

Dieses völlig wilde Spiel hatte noch einen Schlusspunkt: Romeo Vermant ging in der Nachspielzeit gegen Szczesny vor, so dass dieser den Ball eroberte und zum 4:3 erhöhte – doch auch hier griff der Video-Schiedsrichter ein: Das Tor zählte nicht, weil Vermant bei seinem Tackling nicht den Ball, sondern nur den Torwart berührte. So blieb es beim Unentschieden, das beim Schlusspfiff im Stadion lautstark bejubelt wurde. Zu Recht.

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