Nach einem mutmaßlichen Raubüberfall auf einen Reisebus in Niederbayern sucht die Polizei intensiv nach den Tatverdächtigen. Nach Angaben der Ermittler stoppten drei bewaffnete Täter nachts den Bus auf der Autobahn 93 und entwendeten den Fahrgästen Geld und Dokumente.
Mithilfe von Signalen sollen die unbekannten Tatverdächtigen den Bus veranlasst haben, von der Autobahn abzukommen und an der Ausfahrt Aiglsbach (Kreis Kelheim) anzuhalten. Anschließend gaben die Täter vor, eine Kontrolle durchzuführen. Sie sollen auch Schusswaffen bei sich gehabt haben.
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Polizeiangaben zufolge verlangten sie von den Insassen Bargeld und Dokumente und nahmen diese mit. Nach der Tat sollen sie mit einem Kleinbus in Richtung München geflohen sein. Auf dem Nummernschild des Fluchtfahrzeugs sollen die Buchstaben „WR“ gestanden haben; Das vollständige Kennzeichen ist nicht bekannt.
Den Tätern gelang zunächst die Flucht, eine Fahndung blieb jedoch erfolglos. Die Buspassagiere blieben unverletzt. Der Vorfall ereignete sich am Montagabend gegen 3.30 Uhr. Die Kriminalpolizei sucht nun nach Zeugen.
Der Landesverband Bayerischer Busunternehmen (LBO) spricht von einem einmaligen Ereignis. Angst davor, in eine solche Situation zu geraten, müsse man nicht haben, sagte Geschäftsführer Stephan Rabl. „Uns sind keine derartigen oder ähnlichen aktuellen oder vergangenen Fälle bekannt. Dies gilt sowohl für Bayern als auch bundesweit. Insofern handelt es sich um einen absoluten Einzelfall, dessen Hintergründe von den Ermittlungsbehörden noch geklärt werden müssen“, so die LBO weiter.
Wenn Sie Zweifel an der Echtheit des Schecks haben, sollten Sie nur an bewirtschafteten Rastplätzen Halt machen
Nähere Angaben zu den Tätern konnte die Polizei am Nachmittag auch unter Berufung auf die laufenden Ermittlungen nicht machen. Woher der Bus kam und welchen Zielort er hatte, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen. Der Bus hatte eine ausländische Zulassung. Der LBO hat bisher keine expliziten Verhaltensempfehlungen ausgesprochen. „Wir nehmen den Vorfall selbstverständlich sehr ernst und werden, auch in Abstimmung mit der Polizei, Empfehlungen an unsere Mitgliedsunternehmen aussprechen“, kündigte Rabl an.
Grundsätzlich sei Wachsamkeit immer von Vorteil, sagte er. Amtliche Straßenkontrollen durch die Polizei oder den Kontrolldienst des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (Balm) sind in der Regel deutlich als solche erkennbar. Handelt es sich, wie in diesem Fall, um zivile Fahrzeuge, die unter Umständen eine Inspektion nahezu perfekt simulieren, gilt: Kontrollbeamte müssen sich ausweisen können. Bestehen berechtigte Zweifel an der Echtheit der mutmaßlichen Beamten, sollten Sie nur an belebten und stark befahrenen Rastplätzen anhalten bzw. abfahren.
„Das bedeutet, im Zweifelsfall dem Fahrzeug nicht zu folgen, sondern langsam mit eingeschalteter Warnblinkanlage zu fahren und den Rettungsdienst zu rufen.“ Kann die per Notruf kontaktierte Polizei die Rechtmäßigkeit nicht bestätigen, gilt: „Lassen Sie sich von niemandem unter Druck setzen, lassen Sie niemanden in das Fahrzeug einsteigen und lassen Sie niemanden aussteigen, bis die „echte“ Polizei vor Ort ist.“