Der SV Darmstadt 98 ist furios in die nächste Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Lilien besiegten Zweitliga-Spitzenreiter Schalke 04 souverän. Der Abend wurde jedoch von einem medizinischen Notfall auf der Tribüne überschattet.
Ein Hoch auf die Lilien
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04:39 Min||Std
Highlights: SV Darmstadt 98 – FC Schalke 04
Der SV Darmstadt 98 ließ dem FC Schalke 04 in der zweiten Pokalrunde keine Chance. Die Lilies siegten am Mittwochabend mit 4:0, die Tore erzielten Hiroki Akiyama (23.), Matej Maglica (28.), Fraser Hornby (48.) und Bartosz Bialek (60.).
Florian Kohfeldt nahm im Vergleich zur Niederlage gegen Schalke in der Liga am Wochenende vier Veränderungen in seinem Team vor, Isac Lidberg und Sergio López sowie Fabian Holland und Kai Klefisch rückten für Jean-Paul Boëtius, Aleksandar Vukotic, Marco Richter und Bartosz Bialek in die Startelf. Beide Teams starteten intensiv in die Partie und es kam gleich zu hitzigen Szenen. Allerdings kam keine Pokalatmosphäre auf. Da sich hinter dem Tor der Gäste ein längerer Notarzteinsatz befand, stellten beide Fanlager ihre Unterstützung ein. Und am Böllenfalltor wurde es unheimlich still.
Die Lilies setzten spielerisch erste Akzente, doch Hornby scheiterte aus guter Position nach Akiyamas Vorarbeit (10.). Klefischs Kopfball nach einer Ecke ging am langen Eck vorbei (13.), einen Distanzschuss von Hornby parierte Schalke-Keeper Karius (18.). Die erste echte Großchance hatte der FC Schalke, natürlich nach einem Freistoß. In der Liga erzielte Schalke die Hälfte seiner Tore nach Standardsituationen. Eine Freistoßflanke in die linke Spielfeldhälfte landete nach einem unglücklichen Abpraller bei Kenan Karaman, der wenige Meter an seinen Schuhen vorbeischoss, aber am brillant reagierenden Lilien-Keeper scheiterte (22.). Das hätte der Vorsprung der Gäste sein müssen.
Akiyama am Rande
Kurioserweise ging die Führung der Lilien aus dieser Situation hervor. Der folgende Eckball der Schalker führte zu einem schnellen Konter der Lilien, der Ball landete über Corredor bei Lidberg, der ihn nach innen passte. Ein Schuss von Akiyama aus zentraler Position wurde zunächst geblockt, doch der Nachschuss des Japaners landete im kurzen Eck (23.). Insgesamt eine wohlverdiente Führung.
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00:35 Min||Daniel Höhr
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Zumal die Hessen danach die deutlich engagiertere und stärkere Mannschaft waren. Luca Marseiler hätte mit einem Schuss von der Mittellinie fast das Tor des Jahres erzielt, Schalke-Keeper Loris Karius fischte den Ball nur knapp aus der Ecke (27.). Den daraus resultierenden Eckball von Pfeifer parierte Schalke auf der Linie. Die folgende Ecke köpfte Maglica zum 2:0 ins Tor (28.). Lidberg hätte alleine vor Karius beinahe das 3:0 erzielt, verpasste aber die Vorentscheidung (32.). Von Schalke kam derweil wenig bis gar nichts und die Knappen hatten keine nennenswerten Chancen.
Hornby und Bialek bleiben cool
Nach der Pause machten beide Mannschaften dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten: Die Lilien erspielten sich Chancen, Schalke verteidigte hart. Und so dauerte es nur bis zur 48. Minute, bis Hornby die Vorentscheidung traf. Mit einem einfachen Doppelpass mit Marseiler unterwanderte der Schotte die Abwehr der Gäste und blieb vor Karius cool (48.).
Und die Lilien blieben auf dem Gaspedal – auch weil Schalkes Defensivverhalten an diesem Abend zeitweise nicht auf professionellem Niveau war. Bialek, der gerade eingewechselt worden war, konnte einen tiefen Pass von Klefisch noch während mehrere Schalker Defensivspieler in der Startaufstellung waren, zum 4:0 (60.) durchspielen.
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4:0-Gala gegen Schalke: Alle Lilien-Tore im Video
Die Hessen schalteten daraufhin einen Gang zurück, doch Schalke wusste ohnehin nicht, wohin mit den wenigen Möglichkeiten. Und so stand am Ende ein verdienter Sieg – der allerdings von dem Geschehen auf der Tribüne zu Beginn des Spiels überschattet wurde. Wie die Lilies am Abend mitteilten, befinde sich der Fan in einem kritischen Zustand.
Quelle: hessenschau.de/sport
