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Sotschi: AfD-Politiker reisen zur Brics-Konferenz nach Russland

Mehrere AfD-Politiker wollen nächste Woche an einer internationalen Konferenz in Russland teilnehmen Sotschi teilnehmen. Nach Informationen der ZEIT reisen die Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß zu einer Konferenz des Brics-Plus-Staatsverbandes nach Russland.

Aus der sächsischen AfD-Fraktion erfuhr die Nachrichtenagentur dpa, dass auch Landeschef Jörg Urban an der Sitzung teilnahm. Aus Parteikreisen hieß es, auch der Europaabgeordnete Hans Neuhoff reiste nach Sotschi.

Ein ursprünglich geplantes Treffen mit dem ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew wurde inzwischen abgesagt. Dies bestätigte der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Markus Frohnmaier, der zugleich außenpolitischer Sprecher der Fraktion ist.

Ein Treffen mit Medwedew werde es nicht geben, sagte Frohnmaier auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Aus Parteikreisen hieß es zudem, es gebe weder bei der Fraktion noch bei den Teilnehmern selbst eine Zustimmung für ein solches Treffen.

Rothfuß plante Treffen mit Medwedew

Rothfuß hatte das Portal t online Zuvor hatte er angekündigt, an einer Diskussionsrunde mit Medwedew teilzunehmen. Die Runde habe bereits im vergangenen Jahr eine „lohnende Veranstaltung“ geboten, sagte Rothfuß.

Das Brics Europe Symposium findet vom 13. bis 17. November in Sotschi statt. Zur Brics-Staatengruppe gehörten zunächst Brasilien, RusslandIndien, China und Südafrika; Mittlerweile gehören weitere Länder dazu.

Kosten trägt der Konzern

Die AfD-Fraktion unterstützt die Reise grundsätzlich. Der Fraktionsvorstand habe vereinbart, dass die Fraktion die Kosten trage, sagte ein Sprecher. Die Reise ist eine Gelegenheit, neben den intensiven politischen Kontakten in den USA auch die Kommunikationskanäle nach Russland offen zu halten. Gespräche mit allen internationalen Teilnehmern seien „die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben“, hieß es.

Kotré begründete seine Beteiligung mit der Wahrung „deutscher Interessen“, etwa bei der Energieversorgung oder der „Friedensdiplomatie“. Sachsens AfD-Chef Urban sprach sich für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland aus.

Kritik von CSU und Grünen

Der CSU-Abgeordnete Alexander Hoffmann warf dem vor AfD schlägt vor, sich zum „Wasserträger des Kremls“ zu machen. „Das sind keine Vaterlandsvertreter, sondern Vaterlandsverräter“, sagte der Bundestagsabgeordnete der Münchner Zeitung Quecksilber. Der Grünen-Politiker Robin Wagener sagte, die AfD stehe „nicht auf der Grundlage des Grundgesetzes, sondern im Dienst des Kremls“. Mit der Reise nach Sotschi hätten sich die AfD-Abgeordneten „zu Propagandaverstärkern des gewalttätigen russischen Regimes gemacht“.

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