Sollte die US-Bundesbehörde leiten
Trump-Kandidat mit „Nazi-Tendenzen“ zieht Bewerbung zurück
22. Oktober 2025, 8:24 Uhr
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Ein Skandal um Nazi-Chats unter jungen Republikanern sorgt seit letzter Woche in den USA für Aufsehen. Beteiligt ist auch der Kandidat für die Leitung der Hinweisgeberschutzbehörde. Nach Kritik aus den eigenen Reihen rudert er nun zurück.
Ein Kandidat für die Leitung einer unabhängigen US-Bundesbehörde zum Schutz von Whistleblowern, der wegen angeblicher Sympathien für die Nazi-Ideologie in die Kritik geraten ist, wird nun doch nicht das Spitzenamt übernehmen. Paul Ingrassia, der von US-Präsident Donald Trump für das Amt nominiert worden war, schrieb am Dienstagabend (Ortszeit) auf der X-Plattform, dass er sich von der für diesen Donnerstag geplanten Bestätigungsanhörung im Senat zurückziehe. Ingrassia begründete dies damit, dass er „derzeit leider nicht über genügend republikanische Stimmen verfügt“.
Aus dem Beitrag ging nicht hervor, ob er seine Kandidatur vollständig zurückgezogen hat. Allerdings berichteten die Portale „Axios“ und „Politico“ jeweils unter Berufung auf einen Beamten des Weißen Hauses, dass Ingrassia nicht mehr der Regierungskandidat für das Amt sei.
Ingrassia sollte das Office of Special Counsel leiten, eine unabhängige Bundesbehörde, die Whistleblower im öffentlichen Dienst schützt. Doch „Politico“ sorgte am Montag mit einem Bericht für Aufsehen, wonach sich der 30-Jährige in einer Chatgruppe junger Republikaner als jemand mit „Nazi-Tendenzen“ bezeichnete. Er soll auch gesagt haben, dass der Feiertag zum Gedenken an den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King in die „Hölle“ gehöre. Laut Politico sagte Ingrassias Anwalt, dass die Texte entweder manipuliert oder aus dem Zusammenhang gerissen worden sein könnten.
Nach der Veröffentlichung des Berichts forderte der Vorsitzende der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, Trump auf, die Nominierung des umstrittenen Kandidaten zurückzuziehen. Er bezeichnete Ingrassias Äußerungen als „gefährlich“ und forderte, dass er „nie wieder eine Führungsposition innerhalb der Republikanischen Partei oder der Regierung bekleiden“ solle. Auch Schumers republikanischer Amtskollege im Senat, John Thune, äußerte laut US-Medien die Hoffnung, dass das Weiße Haus Ingrassias Nominierung zurückziehen werde.