Im Prozess gegen die Hamburger Unternehmerin Christina Block wird ihr in der Silvesternacht 2023/24 aus Dänemark entführter Sohn nicht aussagen. Der Elfjährige macht aus seinem Aussageverweigerungsrecht als Verwandter ersten Grades Einsatz, sagte eine Gerichtssprecherin.
Seine mittlerweile 15-jährige Schwesterder damals ebenfalls aus der Obhut von Blocks Ex-Mann entführt wurde, sollte ursprünglich an diesem Mittwoch als Zeuge aussagen. Jetzt wurde es auf ein Datum Mitte Dezember verschoben. Wann genau und unter welchen Umständen die Tochter aussagen sollte, konnte die Gerichtssprecherin nicht sagen. Die Öffentlichkeit konnte von der Vernehmung der Jugendlichen ausgeschlossen werden.
Christina Block (52) wird angeklagtdie im Rahmen eines Sorgerechtsstreits die Entführung von zwei ihrer vier Kinder aus der Obhut ihres in Dänemark lebenden Ex-Mannes anordnete. Die Tochter des Gründers der Steakhouse-Kette „Block House“, Eugen Block, bestreitet dies. Dabei soll unter anderem ihr Lebenspartner, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, geholfen haben. Der 66-Jährige betont, dass er nichts falsch gemacht habe.
Zum Prozessauftakt im Juli hieß es, die beiden entführten Kinder würden Nebenkläger im Prozess gegen ihre Mutter sein. Das Hanseatische Oberlandesgericht entschied jedoch im Eilverfahren, dass die Zulassung des Sohnes zur Mitklage und die Bestellung eines Rechtsbeistandes für ihn unzulässig seien.
Wenige Tage später widerrief das Oberlandesgericht auch die Zulassung der Tochter als Nebenklägerin vorläufig. Als Nebenkläger tritt der Vater der Kinder, Stephan Hensel (51), auf, weil er bei der Entführung geschlagen und verletzt wurde. (dpa)
