Nach dem Gipfel in München
Aktualisiert am 2. Dezember 2024, 13:34 Uhr
Söder lud alle wichtigen Vertreter der Branche – Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Verbände, Autohersteller und Zulieferer – zum Autogipfel ein.
© Sven Hoppe/dpa
Markus Söder plädiert als Reaktion auf den schwachen Absatzmarkt für eine neue Elektroautoprämie. In Bayern sollen 100 Millionen Euro in die Transformation der Branche gesteckt werden – und generell sieht der CSU-Chef auch die Zeit für eine „Autowende“ gekommen.
Der bayerische Ministerpräsident
Der Markt für Elektroautos in Deutschland sei „nach dem Wegfall der Prämie zusammengebrochen“, so der Ministerpräsident. Derzeit möchte niemand Elektroautos kaufen, eine Prämie könnte helfen, das zu ändern. Dies müsse nicht nur „langfristig“ für Elektroautos ausgezahlt werden, sondern könne auch für „alle alternativen Antriebsformen“ gelten. Nähere Angaben zu einem möglichen Bonus machte Söder nicht. Er ist offen für die konkrete Gestaltung.
Er forderte von der Bundesregierung ein „klares Bekenntnis zum Auto“. Er forderte eine bessere Ladeinfrastruktur, einen Abbau der Bürokratie und weniger Belastungen, etwa durch eine Senkung der Lkw-Maut. Er setzt sich für eine „Autowende“ hin zu „mehr Innovation und Technologie“ ein.
Söder hat große Pläne für das „Autoland“ Bayern
Für Bayern, das Söder als „Autoland“ bezeichnete, kündigte der Ministerpräsident eine „Transformationsoffensive“ mit „mindestens“ 100 Millionen Euro Förderung an. Das Geld soll in die Technologieentwicklung fließen, insbesondere von Zulieferern, aber auch von größeren Herstellern. Darüber hinaus kündigte Söder an, bis 2030 insgesamt 100.000 Ladepunkte in Bayern zu bauen. Derzeit sind es rund 13.000.
Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, Hildegard Müller, begrüßte die angekündigte Förderung. „Gerade dieser Ansatz, Innovationen zu fördern, sie zu entfesseln statt zu regulieren, ist der entscheidende Faktor einer Transformation“, sagte sie nach dem Autogipfel. Die Länder müssten dort ihre Chancen nutzen.
Dass Söder die Autoindustrie zur obersten Priorität gemacht habe, sei das „richtige Signal“, sagte Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Er warnte jedoch davor, die Transformation zur E-Mobilität nur aus technischer Sicht voranzutreiben. „Dann werden wir verlieren“, sagte er. Es geht auch darum, die Mitarbeiter der Branche für den Weg zu begeistern und ihnen Sicherheit zu geben. (afp/bearbeitet von fte)
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