Bleibt Julian Nagelsmann über die EM 2024 hinaus Bundestrainer oder kehrt er zum FC Bayern zurück? Diese Frage beschäftigte zuletzt ganz Fußball-Deutschland. Er hat sich für den DFB entschieden. Sportdirektor Rudi Völler verrät, wie knapp die Entscheidung am Ende war.
Der FC Bayern buhlt um die Rückkehr seines in der vergangenen Saison entlassenen Trainers Julian Nagelsmann. Nach langem Überlegen sagte er ab und möchte das DFB-Team nach der EM 2024 im eigenen Land lieber zur WM 2026 führen.
Der DFB unter der Leitung von Sportdirektor Rudi Völler nahm diese Nachricht mit Freude auf. Vor allem, weil die Zweifel an einer Verlängerung groß waren: „Ich habe es manchmal für möglich gehalten, dass er schwach werden könnte“, sagte der 64-Jährige dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Völler stellte klar: „Vor vier, fünf Wochen standen die Chancen, dass er bleibt, bei 50/50.“ Denn der aktuelle DFB-Trainer musste sich nicht nur zwischen München und der Nationalmannschaft entscheiden.
Nicht nur der FC Bayern ist an Julian Nagelsmann interessiert
„Es waren nicht nur die Bayern, die sich für ihn interessierten“, betonte Völler. Deshalb sei es für Nagelsmann „eine schwierige Entscheidung“ gewesen.
„Ich bin immer dabei geblieben, aber ich wollte ihn auch nicht ärgern“, fasste Völler den Zeitpunkt der Entscheidung zusammen: „Jetzt wird die Heim-EM für Julian als Bundestrainer etwas ganz Besonderes. Aber.“ Die Weltmeisterschaft in zwei Jahren wird für ihn auf jeden Fall ein großes, fantastisches Erlebnis, eine riesige Herausforderung sein.
Völler, vor rund 20 Jahren selbst Bundestrainer, ist voll des Lobes für Nagelsmann: „Er ist nicht nur ein hervorragender Trainer, er macht sich auch sehr detailliert Gedanken darüber, wie er unsere Mannschaft verbessern will.“ Die Konstellation stimmt einfach.“
Doch vom EM-Titel will der DFB derzeit noch nichts wissen. Topfavorit ist Frankreich. „Sie haben mit Abstand den besten Kader. Wenn man auf die Bank schaut, wird einem schwindelig. Wir versuchen, mit den anderen fünf, sechs Top-Nationen gleichzuziehen“, schätzte Völler die Situation vor der EM 2024 ein.