Der Fall setzt Selenskyj erneut unter Druck.Bild: AP / Andrea Rosa
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10. November 2025, 19:10 Uhr10. November 2025, 19:10 Uhr
Korruptionsskandal beim ukrainischen Atomkonzern
Ein Bestechungsskandal beim staatlichen Atomkonzern Energoatom erschüttert die Ukraine. Nach Angaben des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU) und der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) soll eine kriminelle Gruppe über Jahre hinweg systematisch Bestechungsgelder von Vertragspartnern eingesammelt haben: zwischen 10 und 15 Prozent des Auftragswertes, insbesondere bei Bauprojekten zum Schutz von Energieanlagen vor russischen Angriffen. Insgesamt sollen rund 86 Millionen Euro gewaschen worden sein.
Energoatom bestätigte Hausdurchsuchungen und kündigte eine Zusammenarbeit mit den Ermittlern an. Brisant: Laut ukrainischen Medien soll es sich bei den Verdächtigen um einen engen Vertrauten von Präsident Wolodymyr Selenskyj handeln, dem Hauptaktionär seines ehemaligen Filmstudios „Kwartal 95“. Der Mann hat offenbar das Land verlassen, möglicherweise nach einem Hinweis der Behörden, weshalb nun eine interne Untersuchung läuft.
Der Fall setzt Selenskyj erneut unter Druck: Erst im Sommer hatte er nach EU-Kritik ein Gesetz zurückgezogen, das seine Kontrolle über die unabhängigen Antikorruptionsbehörden ausgeweitet hätte. Die Enthüllungen kommen zu einem sensiblen Zeitpunkt, mitten im Krieg gegen Russland und während die Ukraine weiterhin auf Milliardenhilfen aus dem Westen angewiesen ist.
Sahra Wagenknecht tritt als Parteivorsitzende zurück
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht tritt als Vorsitzende der von ihr gegründeten Partei zurück. Sie sagte am Montag in Berlin, sie werde auf dem Bundesparteitag Anfang Dezember nicht erneut für den Parteivorsitz kandidieren und sich stattdessen auf die Schärfung des inhaltlichen Profils als Vorsitzende einer neuen BSW-Grundwertekommission konzentrieren.
Sahra Wagenknecht will sich von der BSW-Parteispitze zurückziehen.Bild: dpa / Fabian Sommer
Ihr Nachfolger an der Spitze des BSW soll der Europaabgeordnete Fabio De Masi werden.
Nagelsmann über Schlotterbeck: „Sah nicht besonders gut aus“
Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg äußerte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der DFB-Pressekonferenz zur Verletzung von Verteidiger Nico Schlotterbeck. „Der Fuß ist über Nacht dick geworden. Wir müssen abwarten, wie sich die Tage entwickeln“, sagte Nagelsmann.
Julian Nagelsmann (l.) macht sich Sorgen um Nico Schlotterbeck (r.). Bild: dpa / Christian Charisius
Der Mannschaftsarzt „prüft das“, fügte er hinzu – eindeutige Erkenntnisse gebe es bislang aber nicht. „Ich habe nur ein Bild des Fußes gesehen. Es sah nicht besonders gut aus.“ Ob Schlotterbeck im Laufe dieser Woche wieder trainieren kann, bleibt abzuwarten.
Nagelsmann nominierte außerdem den Leipziger Assan Ouédraogo für die kommenden Duelle als Ersatz für den Mainzer Nadiem Amiri, der wegen Adduktorenproblemen nicht zum Treffpunkt nach Wolfsburg reiste. „Assan macht sich derzeit in der Bundesliga sehr gut. Er ist ein junger, vielversprechender Spieler, ähnlich wie Said El Mala, den wir gerne im Training sehen würden“, sagte der Bundestrainer. Am Donnerstag berief der Bundestrainer den ebenfalls 19-jährigen Kölner El Mala erstmals in seinen Kader. Nagelsmann betonte, dass der Nachwuchs, zu dem Nagelsmann auch die Münchner Lennart Karl und Nicolò Tresoldi zählte, „im Lostopf“ für die WM 2026 sei.
Anschlag in Magdeburg: Prozess gegen Taleb A. hat begonnen
Knapp elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten und mehr als 300 Verletzten hat unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den getöteten Autofahrer begonnen. Es handelt sich um einen der größten Prozesse in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Um sicherzustellen, dass alle Betroffenen teilnehmen können, wurde ein provisorisches Gerichtsgebäude errichtet.
Taleb A. steht seit heute vor Gericht.Bild: dpa / Jan Woitas
Der Angeklagte Taleb A. wurde am Morgen zunächst per Hubschrauber nach Magdeburg gebracht. Zu Beginn des Prozesses hielt er einen Laptop mit verschiedenen Aufschriften hoch, darunter „MagdeburgTor“ und „Sept. 2026“. Was diese bedeuten, war zunächst unklar. Noch vor der Verlesung der Anklage wurde der Prozess aufgrund zweier Anträge der Verteidigung zunächst unterbrochen. Der Anwalt des Angeklagten kritisierte insbesondere, dass sein Mandant während der Verhandlung aus Sicherheitsgründen in einer Glasbox sitzen musste.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus Saudi-Arabien unter anderem vollendeten Mord in sechs Fällen und versuchten Mord in 338 weiteren Fällen vor. Das Landgericht Magdeburg hat zunächst knapp 50 Verhandlungstage bis zum 12. März 2026 angesetzt. Der 51-Jährige sitzt nach mehreren Verlegungen derzeit in Burg in Haft.
Am 20. Dezember 2024 fuhr der damals 50-jährige Angeklagte mit einem 340 PS starken Mietwagen durch eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Bei dem Angriff kamen sechs Menschen ums Leben und mehr als 300 Menschen wurden verletzt oder traumatisiert.
Der ehemalige Präsident Sarkozy wird aus dem Gefängnis entlassen
Der seit fast drei Wochen inhaftierte ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy wird unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen. Das entschied das Berufungsgericht am Montag in Paris.
Nicolas Sarkozy hat seine Haftstrafe erst vor wenigen Tagen angetreten. Bild: AP / Thibault Camus
Das Pariser Berufungsgericht entschied, dass der 70-Jährige das Berufungsverfahren gegen seine Verurteilung in der Libyen-Affäre in Freiheit unter richterlicher Aufsicht abwarten kann. Allerdings untersagten ihm die Richter ein Treffen mit dem amtierenden Justizminister Gérald Darmanin und die Ausreise aus dem Land.
US-Haushaltsstreit: Lösung zeichnet sich ab
Im US-Senat haben Demokraten und Republikaner eine erste Annäherung im Haushaltsstreit erzielt: Laut US-Medien einigten sich Vertreter beider Parteien am Sonntag (Ortszeit) auf einen Vorschlag, der die Finanzierung der Staatsausgaben bis Ende Januar sichern und den seit über 40 Tagen andauernden Haushaltsstopp beenden könnte.
„Es sieht so aus, als ob wir dem Ende des Shutdowns sehr nahe kommen“, sagte US-Präsident Donald Trump mit Blick auf die Einigung, die in einer Testabstimmung bestätigt wurde. Das Ende des Shutdowns ist allerdings noch nicht gesichert: Nach der noch ausstehenden endgültigen Bestätigung im Senat müsste das US-Repräsentantenhaus dem zwischen den Parteien ausgearbeiteten Kompromiss noch zustimmen. Trump müsste dann unterschreiben. Diese Schritte könnten Tage dauern.
Weil sich die regierenden Republikaner und die oppositionellen Demokraten nicht auf einen Zwischenhaushalt einigen konnten, gilt in den USA seit dem 1. Oktober ein Haushaltsstopp. Dieser Shutdown ist der längste in der Geschichte der USA. Die Demokraten fordern zusätzliches Geld für Bedürftige, deren Krankenversicherung zum Jahresende gefährdet sein wird.
In Brasilien beginnt die 30. Klimakonferenz
Am Montag beginnt in der brasilianischen Amazonasstadt Belém die 30. UN-Klimakonferenz (COP30). An den zweiwöchigen Verhandlungen nehmen Delegationen aus mehr als 190 Ländern teil; Insgesamt werden rund 50.000 Teilnehmer erwartet. Viele betrachten die COP30 als Test des Multilateralismus in Zeiten zunehmenden nationalen Unilateralismus.
Zentrale Themen sind die bisher völlig unzureichenden nationalen Klimaschutzverpflichtungen zur Begrenzung der Erderwärmung und die Finanzhilfen reicher Länder für den Klimaschutz sowie die Anpassung an die Erderwärmung in ärmeren Ländern.
Gastgeber Brasilien macht den Waldschutz zu einer seiner Prioritäten und hat beim Klimagipfel im Vorfeld der COP30 am Donnerstag den globalen Tropenwaldschutzfonds TFFF ins Leben gerufen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) versprach in seiner Gipfelrede am Freitag einen „erheblichen“ deutschen Beitrag zum TFFF und betonte gleichzeitig, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum „Hand in Hand“ gehen müssen.
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(mit Material von dpa und afp)