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„Signal für die NATO, Litauen und Putin“

Felix by Felix
Oktober 29, 2025
in Internationale Nachrichten
„Signal für die NATO, Litauen und Putin“
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Status: 29. Oktober 2025, 12:20 Uhr

Aus: Florian Naumann

Weißrussland bringt Litauen mit einfachen Ballons in Aufruhr. Eine ärgerliche Aktion – aber laut Experte Boris Ginzburg auch ein erstaunlich vielseitiges Signal.

In einer Demokratie gibt es aus guten Gründen Regeln für Staatsorgane. Doch was tun, wenn reihenweise Ballons auf große Flughäfen zusteuern – und es für diese eher absurde Situation keine Regeln gibt? Vor diesem Problem steht derzeit das NATO-Land Litauen. Die Ursache der Unruhe ist zumindest klar: Die ominösen Ballons kommen aus Weißrussland. Der Experte Boris Ginzburg sieht hinter seinem Handeln ein erstaunlich vielfältiges Kalkül des Diktators Alexander Lukaschenko Frankfurter Rundschau von Ippen.Media sagt.

Alexander Lukaschenko blickt möglicherweise auch auf Russland, wenn Weißrussland Ballons in Richtung Litauen schickt. © IMAGO/Kristina Kormilitsyna

Am Sonntagabend (26. Oktober) stellte der Hauptstadtflughafen Vilnius wegen ankommender Ballons den Betrieb ein – zum vierten Mal innerhalb weniger Tage. Am vorangegangenen Dienstag (21. Oktober), Freitag – damals auch am Flughafen Kaunas – und Samstag mussten Starts und Landungen abgesagt werden. Die Geduld im Land schwindet offenbar. „Das ist ein Angriff auf litauisches Territorium“, empörte sich ein prominenter Musikproduzent auf Facebook, wie das Portal berichtete delfi.lt notiert. „Was sind die $%^&^%$!! Wetterballons sonst noch?“ Andere fordern in den sozialen Medien bereits eine Art Selbstjustiz.

Lukaschenkos Zigarettenballons – ein multifunktionales Werkzeug: gegen die NATO, Putin, Litauen

Ein Berater von Präsident Gitanas Nauseda sprach von einer „hybriden psychologischen Aktion“. „PSYOPS“ nennt man das in der Fachsprache. Die Abkürzung ist in Litauen in aller Munde. Die krisengeschüttelte neue Ministerpräsidentin Inga Ruginienė wählte das Wort „hybride Angriffe“. Und versprach am Montag nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates klare Maßnahmen. Als ersten Schritt schloss Litauen die verbleibenden Grenzübergänge zu Weißrussland.

Die Ballons sind kein neues Phänomen; Sie werden seit langem zum Schmuggel von Zigaretten und Tabak in die EU eingesetzt. Bei belarussischen Einkaufspreisen von ein bis zwei Euro seien umgerechnet fünf Euro Gewinn pro Box möglich, sagt Ginzburg. Ein lukratives Geschäft für das stark sanktionierte Weißrussland – zumal auch die weißrussische Tabakindustrie unter Sanktionen fiel. Und Litauens Spitzenpolitiker hätten Recht, wenn sie Lukaschenko hinter den Ballonflügen vermuteten, erklärt der Wissenschaftler von der FU Berlin.

Denn der Schmuggel liegt in Weißrussland nicht in den Händen der „organisierten Kriminalität“ nach westeuropäischem Vorbild. Lukaschenko hatte diese bereits in den 1990er Jahren mit großer Brutalität und „Todesschwadronen“ zerstört und die fähigsten Köpfe in den Dienst des Staates gezwungen. Mit Einnahmen aus Schmuggel – auch aus kontrollierter Migration – kann das Regime unter anderem Loyalisten bezahlen und den Unterdrückungsapparat aufrechterhalten. Aber die Geschichte endet hier nicht. Denn: „Diesmal scheint besonderes Augenmerk darauf gelegt worden zu sein, dass die Ballons über Flughäfen fliegen.“

Putins Verbündete: Diese Länder stehen im Ukraine-Krieg auf der Seite Russlands

Der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

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„Mit Geschichten wie dieser gelingt es Weißrussland ganz gut, unterschiedliche Signale zu senden und gleichzeitig Zielebenen zu bedienen“, sagt Ginzburg. Es geht darum, Druck auf Litauen auszuüben, aber auch darum, ein Signal an seinen gefährlichen Verbündeten Wladimir Putin zu senden. Und noch einige mehr in die NATO:

  • Weißrussland will Unsicherheit schüren. Angesichts wiederholter Drohnenüberflüge in verschiedenen europäischen Ländern (darunter auch München) reagiert Europa sensibel auf jede Luftraumverletzung.
  • Durch die gezielte Provokation des Aufstands setzt Lukaschenko auch die litauische Regierung unter Druck. Die Botschaft laut Ginzburg: „Wir müssen uns an einen Tisch setzen und über ein paar Punkte reden. Im Gegensatz zu Polen war Litauen immer ein Hardliner gegen das Lukaschenko-Regime.“ Ein möglicher Hintergrund ist die Hoffnung, auf Druck von US-Präsident Donald Trump die Sanktionen gegen belarussische Kaliexporte zu lockern. Sollten diese kommen, benötige das Land Exporthäfen, sagt Ginzburg – etwa im litauischen Klaipeda.
  • Und das Regime gewinnt Luft gegen die „Falken“ in Putins Umfeld. Die Tatsache, dass Weißrussland im Gegensatz zu Russlands Verbündetem Nordkorea nicht aktiv mit Soldaten in den Ukraine-Krieg eingegriffen hat, sorgt für Misstrauen. Aber auch, dass Lukaschenko Verbindungen zum Westen oder nach China aufbaut. „Dies ist auch ein Versuch Lukaschenkos, Russland Unterstützung zu signalisieren – ohne eigene Soldaten in die Ukraine zu schicken.“
  • Ein bislang zu wenig beachteter Aspekt sei laut Ginzburg, dass mit den drohenden Luftbewegungen auch Russland und Weißrussland die Unterstützung für die Ukraine untergraben könnten. Zum Beispiel, wenn der Ruf laut wird, Luftverteidigungssysteme im eigenen Land zu behalten. Insbesondere im Baltikum mangelt es an entsprechender Ausrüstung, wie ein Experte unserer Redaktion sagte.

Litauen kontert Lukaschenko: „Ein zweischneidiges Schwert“

Der Druck auf Litauen scheint vorerst nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Ginzburg sieht in der Grenzschließung ein „zweischneidiges Schwert“ für die Regierung in Vilnius. „Einerseits signalisiert die Regierung Stärke, auch gegenüber der litauischen Opposition. Andererseits ist Litauens Wirtschaft stark vom Transit aus Weißrussland abhängig.“ Auch Lukaschenko braucht einen Transit über Litauen. „Aber das Regime steht seit Ende der 1990er Jahre unter Sanktionen und ist sehr geschickt im Umgang damit.“

„Ich glaube, dass Litauen das auf Dauer auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht schaffen kann und wird“, sagt Ginzburg. Auf jeden Fall gibt es Anzeichen dafür, dass sich in Europa im Umgang mit Lukaschenkos Regime ein „realpolitischer Ansatz“ durchsetzen wird – bislang hat Europa weitgehend die Perspektive der Opposition um Swetlana Tichanowskaja eingenommen. Bereits im Oktober gab es in Paris ein Treffen zwischen europäischen Diplomaten und Minsker Vertretern. Sollte es zu einer Deeskalation kommen, könnte es weitere solcher Bemühungen geben, sagt der Experte.

Er weist auch auf Parallelen zum Vorgehen Nordkoreas hin. Im Jahr 2024 überschwemmte das Regime von Kim Jong-un sein Nachbarland Südkorea mit mit Müll beladenen Luftballons. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies darauf hindeutet, dass die Nordkoreaner in den Köpfen der belarussischen Elite hängen“, sagt Ginzburg. Dass Autokraten voneinander lernen, ist ein wissenschaftlich bekanntes Phänomen. Wie dieses Lernen stattfindet, ist immer noch umstritten. (Quellen: Gespräch mit Boris Ginzburg, delfi.lt, eigene Recherche)

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