Das Landesgericht Innsbruck hat den Immobilienunternehmer René Benko in einem Insolvenzverfahren teilweise schuldig gesprochen. Wegen Schädigung seiner Gläubiger wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Der österreichische Unternehmer René Benko ist wegen Schädigung seiner Gläubiger zu zwei Haftstrafen verurteilt worden. Eine Jury des Landesgerichts Innsbruck entschied, dass der 48-Jährige durch eine Schenkung von 300.000 Euro an seine Mutter Vermögen gespart habe. Benko wurde im Fall einer Mietkostenvorauszahlung in Höhe von 360.000 Euro freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Nur einer von 14 Fällen gegen Benko
In diesem Fall musste Benko seine Insolvenz als Einzelunternehmer verantworten. Die Anklage ist nur ein Strang von insgesamt 14 Fällen, in denen allein die österreichische Justiz überwiegend wegen schweren Betrugs und Untreue ermittelt.
Das Verfahren gilt als Auftakt einer möglichen Klagereihe rund um die größte Insolvenz in der jüngeren Geschichte Österreichs. Im Herbst 2023 schlitterte der aus mehr als 1.130 Unternehmen bestehende Immobilien- und Handelskonzern Signa nach und nach in die Insolvenz. Steigende Zinsen und eigene Fehler hatten das Geschäftsmodell von Signa untergraben.
Die Gesamtforderungen der Gläubiger an die Signa Holding und ihre einzelnen Unternehmen belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Auch in Deutschland sorgte Benko unter anderem mit dem Kauf der Warenhauskonzerne Kaufhof und Karstadt für Schlagzeilen. Rückblickend wird der Einstieg in den stationären Einzelhandel als einer der negativen Faktoren für das Geschäft von Signa angesehen.
Vom Schulabbrecher zum Milliardär
Zu seiner Blütezeit wurde Benkos Vermögen auf fast fünf Milliarden Euro geschätzt. Für Aufsehen sorgte 2004 die Übernahme des Warenhauses Tyrol in Innsbruck. In Wien entwickelte er das „Goldene Quartier“ in bester Innenstadtlage. Später beteiligte er sich an Bauten wie dem Chrysler Building in New York, dem Luxuskaufhaus Selfridges in London und dem Elbtower in Hamburg.