Der SC Freiburg gewinnt das Duell seiner Verfolger in der Frauen-Bundesliga knapp gegen Eintracht Frankfurt. Für die Gastgeber ist das Spiel ein Jubiläum.
Der SC Freiburg besiegte am sechsten Spieltag der Frauen-Bundesliga Eintracht Frankfurt mit 3:2 (0:1). Nicole Anyomi (20. Minute) und die ehemalige Freiburgerin Erëleta Memeti (71.) erzielten die Tore für die Hessen. Luca Birkholz (60.) und Selina Vobian (77., 87., Handelfmeter) sorgten mit ihren Toren für den unermüdlichen Sportclub für den umjubelten Sieg. Freiburg bleibt auf dem dritten Tabellenplatz, die SGE ist Sechster.
Für beide Teams ging es darum, im Verfolgerfeld der Spitzenteams zu bleiben. Der SC Freiburg startete mit zehn Punkten aus fünf Spielen und dem vierten Platz gut in die Saison, während die hoch eingeschätzten Frankfurter (neun Punkte, sechster Platz) einen etwas holprigen Start hinlegten.
Seit 50 Jahren spielen die Frauen Fußball beim SC Freiburg
Doch nicht nur sportlich war das Spiel spannend – es stand auch im Zeichen eines Jubiläums: 50 Jahre Frauenfußball beim SC Freiburg. Aus diesem Anlass gab es ein Fanfest rund um das Stadion, viele ehemalige Weggefährten gaben sich die Ehre und schließlich trug die Sportvereinsmannschaft ein besonderes Trikot, auf dem die Namen aller SC-Spieler der vergangenen 50 Jahre verewigt waren.
Nicole Anyomi bringt Eintracht Frankfurt in Führung
Auf dem Feld war die Eintracht zu Beginn die aktivere Mannschaft. Laura Freigang traf nach Vorlage von Lisanne Gräwe für die Gäste, der Treffer zählte jedoch nicht, weil die Nationalspielerin im Abseits stand (14.). Wenig später durften die Frankfurterinnen jubeln: Nach starker Vorarbeit von Géraldine Reuteler traf Anyomi aus rund sieben Metern zum 1:0 für die SGE (21.).
Maj Schneider trifft den rechten Außenpfosten des Frankfurter Tores
Die Eintracht blieb auch danach im Feld überlegen. Rebecka Blomqvist (27.) verfehlte knapp, wenig später traf Nina Lührßen die Latte des Freiburger Tors (30.). Allerdings tat sich der Sportclub in der Offensive sehr schwer, mehr als Distanzschüsse kamen den Breisgauern zunächst nicht zugute. Erst in der 40. Minute wurden die Gastgeber in der ersten Halbzeit wieder gefährlich: Lisa Kolb schlug zwei Frankfurterinnen auf der rechten Seite und passte von der Strafraumlinie zu Maj Schneider, der aus kurzer Distanz jedoch nur den rechten Außenpfosten des SGE-Tors traf. So blieb es bis zur Pause beim knappen, aber verdienten Vorsprung der Eintracht.
Freiburg hatte die erste Chance der zweiten Halbzeit: Der Ball gelangte über einen Umweg im Frankfurter Strafraum zum zur Pause eingewechselten Vobian. Der Mittelfeldspieler platzierte den Ball etwas hastig aus der linken Ecke des Fünfmeterraums an das Außennetz des Eintracht-Tors (49.). Es wäre noch viel mehr gewesen.
Luca Birkholz punktet nach starker Vorarbeit von Selina Vobian
Freiburg war nun besser im Spiel und drängte die Eintracht in die Defensive. Den Lohn dafür erhielt der SC in der 60. Minute: Nach Frankfurts Ballverlust konterten die Gastgeber auf der rechten Seite. Vobian wurde steil geschickt, die Einwechselspielerin legte den Ball auf ihren linken Fuß und bediente die mitlaufende Birkholz mit einem perfekten Querpass. Der Stürmer hatte keine Mühe, aus fünf Metern zum 1:1-Ausgleich einzuschieben.
Ausgerechnet Erëleta Memeti punktet
Nun bot das Match einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams suchten die Offensive und die Frankfurter erzielten den nächsten Treffer. Nach einem Doppelpass mit Blomqvist traf Memeti mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze zur erneuten Führung der Gäste (71.). Ausgerechnet Memeti – die Stürmerin spielte von 2020 bis 2022 selbst für den Sportverein.
Der SC Freiburg schlägt erneut zurück
Doch der SC Freiburg schlug erneut zurück. Die kurz zuvor eingewechselte Aurelie Csillag brach auf der linken Seite durch und drang in den Frankfurter Strafraum ein. Die Eintracht konnte den Flügelstürmer zwar stoppen, den Ball aber nicht wegbekommen. Der Ball gelangte über einen Umweg zu Birkholz, der die Führung behielt und ihn rechts für Vobian auslegte. Der 23-Jährige traf aus kurzer Distanz zum 2:2 (78.).
Und für die Hausherren kam es noch besser: Nach einem Handspiel der Frankfurter Innenverteidigerin Amanda Ilestedt kassierte der SC einen Elfmeter. Vobian übernahm die Verantwortung und traf sicher per Elfmeter zum 3:2 für Freiburg (87.). Das war auch der Endstand – nach Spielende herrschte im Dreisamstadion großer Jubel und die Jubiläumsfeier konnte beginnen.
Selina Vobian: „Unser Sieg war verdient“
Der Matchwinner für den Sportclub war der zur Pause eingewechselte Vobian: zwei Tore plus eine Vorlage – Note eins mit Sternchen. „Es war ein gutes Spiel von mir. Ich war gleich nach meiner Einwechslung dabei. Wir haben verdient gewonnen“, sagte Vobian nach der Partie zu SWR Sport. „Jeder ist für jeden gelaufen, um in der zweiten Halbzeit das Spiel auf unsere Seite zu bringen. Wir kommen in der Saison immer besser voran.“
Der SC Freiburg ist mit 13 Punkten aus sechs Spielen nun Dritter, Frankfurt ist Sechster und hat neun Punkte. Für die Breisgauerinnen geht es nächste Woche in Nürnberg weiter (18. Oktober, 12:00 Uhr), während die Hessen auf den SV Werder Bremen warten (19. Oktober, 14:00 Uhr).
Ausstrahlung am Sonntag, 12. Oktober 2025, 19:45 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW