Sicherung der Ostflanke
Airbus verdoppelt die Eurofighter-Produktion
15. Oktober 2025, 10:12 Uhr
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Die Bundeswehr bestellt Eurofighter. Airbus baut die Produktion deshalb deutlich aus – und geht davon aus, dass die Nachfrage nach dem Kampfflugzeug weiter steigt.
Deutschland stärkt seine Verteidigungsfähigkeit mit dem Kauf von 20 neuen Eurofightern. Im Rahmen des Vertrags will Airbus das Mehrzweck-Kampfflugzeug in seiner Endmontagelinie in Manching bei München produzieren. Das erste Flugzeug soll im Jahr 2031 an die deutsche Luftwaffe ausgeliefert werden, das letzte im Jahr 2034.
„Dieser neue Auftrag ist ein weiterer Beweis für die Bedeutung des Eurofighters für die deutsche Luftwaffe und die strategische Rolle, die er für die Luftverteidigung unseres Landes und die Fähigkeiten der NATO spielt“, sagte Mike Schöllhorn, Leiter der Verteidigungs- und Raumfahrtabteilung von Airbus. „Mit diesen zusätzlichen Eurofightern stärkt Deutschland seine Fähigkeit zur Luftraumüberwachung und Sicherung des NATO-Luftraums und untermauert damit seine Rolle als verlässlicher Partner für kollektive Sicherheit.“
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat vergangene Woche grünes Licht für die Beschaffung von 20 weiteren Eurofighter-Kampfflugzeugen gegeben. Die Kosten für die Maschinen werden auf rund 3,75 Milliarden Euro geschätzt. Die Auslieferung der Flugzeuge an die Bundeswehr ist zwischen 2031 und 2034 geplant. Das Paket umfasst auch die Lieferung von 52 Triebwerken, davon zwölf Ersatztriebwerke.
Die Bundeswehr verfügt derzeit über 138 Eurofighter. Diese dienen unter anderem der Sicherung des Luftraums an der Ostflanke der NATO. Mit den neuen Eurofightern will die Bundeswehr die Lücke bis 2040 schließen. Abgelöst werden die Maschinen dann durch das Luftkampfsystem FCAS (Future Combat Air System), das Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Spanien entwickelt. FCAS soll mehr als nur ein Kampfflugzeug sein, sondern im Verbund mit unbewaffneten und bewaffneten Drohnen fliegen. Allerdings ist seine Entwicklung derzeit gefährdet.
Die neuen Eurofighter-Kampfflugzeuge seien für die Nato in den Bereichen Datenerfassung und elektronische Kriegsführung wichtig, sagte SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz. „Damit wird die militärische Einsatzfähigkeit des Eurofighters bis 2060 sichergestellt.“ Der Auftrag sichert zudem Fachwissen, Innovation und Arbeitsplätze im deutschen Kampfflugzeugbau.
Die am Eurofighter-Konsortium beteiligten Unternehmen werden in den kommenden Monaten die Produktion der Komponenten hochfahren, berichtete das „Handelsblatt“. Airbus ist mit seinen deutschen und spanischen Tochtergesellschaften der größte Partner. Beteiligt sind auch die britische BAE Systems und die italienische Leonardo.
