Sicherheitsgarantie für Putin?
Der Kreml sieht vor dem Treffen zwischen Trump und Putin noch viele offene Fragen
17. Oktober 2025, 16:23 Uhr
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Nach dem Telefonat mit Putin kündigte Trump große Fortschritte bei der Beendigung des von Moskau begonnenen Krieges in der Ukraine an. Der US-Präsident stellt ein baldiges Treffen mit Russlands Machthabern in Ungarn in Aussicht. Doch der Kreml braucht offenbar noch Aufklärung.
Vor einem möglichen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Budapest müssen laut Kreml noch zahlreiche offene Fragen geklärt werden. „Es gibt viele Fragen, die Verhandlungsteams müssen festgelegt werden und so weiter“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Amtskollege Marco Rubio würden sich telefonisch und bei einem Treffen für die Klärung dieser Fragen einsetzen.
Das Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest könnte tatsächlich „in zwei Wochen oder etwas später“ stattfinden, erklärte Peskow. Die russische Nachrichtenagentur Interfax zitierte Peskow mit den Worten, es dürfe nicht lange aufgeschoben werden. Es bestehe Einigkeit darüber, dass „nichts aufgeschoben werden dürfe“.
Trump und Putin hatten am Vorabend am Telefon über ein neues Treffen gesprochen. Als Standort ist Budapest im Gespräch. Das letzte Mal trafen sie sich im August in Alaska. Der US-Präsident strebt eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg an, der vor gut drei Jahren mit der russischen Invasion des Nachbarlandes begann.
Nach dem Telefonat mit Putin zeigte sich Trump zuversichtlich in die Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Ich denke, das heutige Telefonat hat große Fortschritte gemacht“, schrieb Trump in seinem Netzwerk Truth Social.
Haftbefehl gegen Putin
Peskow berichtete auch, dass Putin mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban telefoniert habe. Ungarn möchte die Rolle des Gastgebers übernehmen und Putin stimmt dem zu. Orban pflegt gute Beziehungen sowohl zu Putin als auch zu Trump und betonte, dass Budapest als Gipfelort logisch sei.
Russland wird voraussichtlich eine Sicherheitsgarantie für Putin fordern, da gegen den Präsidenten seit März 2023 ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vorliegt. Das Gericht wirft Russlands Machthabern vor, für die Abschiebungen ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich zu sein. Eigentlich müsste Ungarn Putin verhaften.
Obwohl Ungarn das erste europäische Land ist, das den Internationalen Strafgerichtshof verlässt, bleiben die Verpflichtungen, die ein Vertragsstaat während seiner Mitgliedschaft übernommen hat, auch nach dem rechtsverbindlichen Austritt bestehen. Doch Ungarns Außenminister Peter Szijjarto machte klar, dass Putin nicht verhaftet werden würde, wenn er zu einem Gipfeltreffen mit Trump nach Budapest käme. Der Kremlchef besuchte kürzlich Tadschikistan und die Mongolei, ohne dass die Staaten den Aufforderungen zur Festnahme nachkamen.