Selbsternannter „König von Deutschland“ scheitert vor Gericht
Amelia
Vor Gericht hatte Peter Fitzek keinen Erfolg. (Archivfoto)
Quelle: dpa
Der selbsternannte „König von Deutschland“, Peter Fitzek, ist mit seiner Berufung gegen eine mehrmonatige Haftstrafe gescheitert. Das Landgericht Dessau habe die Revision des Angeklagten gegen ein Urteil des Amtsgerichts Wittenberg zurückgewiesen, teilte ein Gerichtssprecher mit. Er gehört der sogenannten Reichsbürgerszene an.
Im Juli 2023 verhängte das Landgericht gegen den heute 59-Jährigen wegen Körperverletzung und Beleidigung eine Gesamtfreiheitsstrafe von acht Monaten.
Im Juni begann in München der dritte Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder einer Reichsbürgergruppe um Prinz Reuss.18.06.2024 | 1:40 Min.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Fitzek im März 2022 bei einer verbalen Auseinandersetzung in einem Bürogebäude im Landkreis Wittenberg eine Frau zunächst gegen eine Tür stieß und sie dann trat. Zwei Bundeswehrsoldaten, die ihr zu Hilfe kamen und die Angeklagte aus dem Gebäude führten, beschimpfte er als „faschistische Schweine“.
Staatsanwaltschaft und Fitzek können Berufung einlegen
Auch die von der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil eingelegte Berufung wurde vom Landgericht Dessau zurückgewiesen. Gegen die Entscheidung kann Berufung beim Oberlandesgericht Naumburg eingelegt werden. Fitzek rief 2012 sein eigenes „Königreich“ aus und ließ sich sogar selbst krönen.
Er stand bereits mehrfach vor Gericht und saß auch im Gefängnis, unter anderem wegen illegaler Versicherungsgeschäfte.
„Königreich Deutschland“ ist Teil der Reichsbürgerszene
Das sogenannte „Königreich Deutschland“ gilt als einer der größten Zusammenschlüsse der Reichsbürgerszene und breitet sich von Sachsen-Anhalt aus in andere Bundesländer – vornehmlich im Osten – aus.
Ziel des Fantasiestaates ist die Errichtung eines von der Bundesrepublik Deutschland unabhängigen Staates. Fitzek verspricht unter anderem eine steuerfreie Wirtschaftsordnung sowie ein zinsfreies Geldsystem und versucht, eine eigene „Gesundheitskasse“ zu gründen.
Die Reichsbürgergruppe versucht seit längerem, unter anderem in Sachsen Immobilien aufzukaufen, um dort „Gemeinwohldörfer“ zu errichten. Die Gruppe um Fitzek steht im Fokus des Verfassungsschutzes mehrerer Bundesländer.
Quelle: ZDF
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