Im dritten Quartal 2025 sank das Betriebsergebnis bei Viessmann Climate Solutions, obwohl der Umsatz mit Wärmepumpen deutliche Zuwächse verzeichnete.
Allendorf/Eder – Schwierige Zeiten für den Heiztechnikhersteller Viessmann Climate Solutions, der seit Januar 2024 zur amerikanischen Carrier Group gehört: Der Umsatz mit Wärmepumpen stieg im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent. Allerdings sank der Betriebsgewinn im Segment „Climate Solutions Europe“ von 129 auf 120 Millionen US-Dollar.
„Das starke Wachstum im Wärmepumpenbereich wurde zuletzt durch einen Rückgang des Gesamtmarktes zunichte gemacht“, sagte Carrier-CEO David Gitlin bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen. Grund dafür sei „vor allem ein Rückgang der Kesselverkäufe in Märkten wie Deutschland“.
Wärmemarkt weiter rückläufig – Viessmann will Kostenstruktur anpassen
Genaue Verkaufszahlen nannte Carrier nicht. In einer Pressemitteilung stellt der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) fest, dass der Wärmemarkt in Deutschland „weiterhin rückläufig“ sei. Nach einem massiven Umsatzeinbruch um 46 Prozent im Jahr 2024 sank der Absatz von Wärmeerzeugern in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 erneut um 22 Prozent auf nur noch 296.500 Geräte. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, droht der Branche das schlechteste Jahresergebnis der vergangenen 15 Jahre“, schreibt der BDH.
„Die BDH-Zahlen machen deutlich, dass der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland erstmals den von Gasheizungen in Deutschland übersteigt“, sagt Vanessa Ante, Pressesprecherin von Viessmann Climate Solutions. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal 2025 berichtete Carrier-Chef David Gitlin, dass das organische Wachstum um 3 Prozent zurückgegangen sei und auch der Betriebsgewinn von 129 auf 120 Millionen US-Dollar gesunken sei. Es wurden bereits viele Maßnahmen ergriffen, um die Kostenstruktur an die Marktsituation anzupassen, darunter auch die Material- und Materialkosten. Den Mitarbeitern wurde die Möglichkeit geboten, unbezahlten Urlaub oder ein Sabbatical zu nehmen.
Die Erträge der nordhessischen Viessmann Climate Solutions sind weiter rückläufig
Da die Erträge jedoch weiter sinken, hat Carrier „in ausgewählten Regionen Europas ein freiwilliges Ausstiegsprogramm gestartet“. Im Klartext: Mitarbeiter erhalten eine Abfindung, wenn sie das Unternehmen freiwillig verlassen. Vanessa Ante und Jörg Schmidt vom Kommunikationsteam von Viessmann Climate Solutions machten deutlich, dass es in der Sendung um den freiwilligen Rücktritt geht.
Maßgeblich für die Höhe der Abfindung seien das aktuelle Einkommen und die Betriebszugehörigkeit, sagten Ante und Schmidt. Mitarbeiter, die für eine freiwillige Kündigung infrage kamen, hätten zur weiteren Beratung einen QR-Code erhalten. Ausgenommen sind Funktionen in den Bereichen Vertrieb, Service und Entwicklung. Auf die Frage, wie viele Mitarbeiter ein Angebot zum vorzeitigen Austritt erhalten hätten, machte das Unternehmen keine Angaben. Auch zur aktuellen Mitarbeiterzahl gab es keine Angaben.
