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Schwerlast in Leverkusen: Bayer blamierte sich gegen PSG, der BVB feierte einen Erdrutschsieg


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Schweres Rudel in Leverkusen

Bayer blamierte sich gegen PSG, der BVB feierte einen Erdrutschsieg

Allein in den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer in Leverkusen fünf Tore, zwei Elfmeter und zwei Rote Karten. Am Ende verlor die Werkself deutlich gegen Paris Saint-Germain, die wohl beste Mannschaft Europas. Der BVB rehabilitiert sich nach der Bayern-Pleite in Kopenhagen.

Bayer 04 Leverkusen – Paris Saint-Germain 2:7 (1:4)

Pack gegen Paris: Bayer Leverkusen hat von den abgezockten Ballkünstlern des Titelverteidigers eine bittere Lektion erhalten. In einem wilden Schlagabtausch mit Paris Saint-Germain verlor die zeitweise überforderte Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand mit 2:7 (1:4) – der Druck auf die Werkself wächst in der Ligaphase der Champions League.

Leverkusen wartet aufgrund des schmerzhaften Rückschlags gegen PSG weiterhin auf einen Erfolg. Ex-Frankfurter Willian Pacho (7.), Jungstar Désiré Doué (41./45. +3) sowie Chwitscha Kwarazchelia (44.), Nuno Mendes (50.) und Vitinha (90.) erzielten die Tore für den coolen Meister. Jubeln konnte auch Ballon-d’Or-Gewinner Ousmane Dembélé, der nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte (66.). Trotz der Roten Karte für Illja Sabarnyj (37.) feierte Paris den dritten Sieg im dritten Spiel.

Und bayerisch? Beim deutschen Vizemeister lief wenig zusammen: Alejandro Grimaldo (25.) verschoss einen Handelfmeter, auch Kapitän Robert Andrich (32.) sah laut Videobeweis Rot wegen Tätlichkeit. Immerhin erzielte Aleix Garcia (38., Foulelfmeter/54.) den Ehrentreffer für die Rheinländer, die nun in harten Auswärtsduellen gegen Benfica Lissabon (5. November) und Manchester City (25. November) antreten.

Pacho bestrafte früh die schläfrige Bayer-Abwehr und köpfte nach einer kurzen Ecke ungefährdet ein. Die Leverkusener, die auf zahlreiche Stammspieler wie Patrik Schick und Jarell Quansah verzichten mussten, kämpften sich gegen die ballsicheren Gastgeber nur langsam in eine Partie mit zahlreichen verrückten Wendungen hinein.

Im Fokus? Besonders Sabarnyj. Der PSG-Profi verursachte zunächst den Handelfmeter, bei dem Grimaldo den Pfosten traf. Nachdem sich Andrich durch einen Ellbogenstoß gegen Doué einen völlig unnötigen Platzverweis gesichert hatte, schlug Sabarnyj auf der anderen Seite Christian Kofane zu Boden und sah Rot – diesmal verwandelte Garcia sicher vom Elfmeterpunkt. Paris erstickte die Coup-Hoffnungen der Bayer-Fans im Keim. Die gesamte Klasse des Titelverteidigers blitzte auf, als Finalheld Doué, der erst in der Vorwoche nach einer Verletzungspause zurückgekehrt war, einen Doppelpack erzielte und Kwarazchelia kurz vor der Halbzeitpause innerhalb weniger Minuten praktisch das Spiel entschied. Der Widerstand von Bayer war gebrochen.

Mendes fügte kurz nach der Pause hinzu. Leverkusen erzielte dank eines sehenswerten Distanzschusses von Garcia erneut ein Tor und hielt den Schaden in Grenzen – nicht zuletzt, weil Paris ein paar Gänge zurücknahm. In der Schlussphase richteten sich alle Augen auf Dembélé, der seine Rückkehr mit einem Tor krönte. Vitinha sorgte für den Endstand.

FC Kopenhagen – Borussia Dortmund 2:4 (1:1)

Auf Spitzenspiel-Frust folgte Königsklasse-Lust: Borussia Dortmund kehrte drei Tage nach der 1:2-Niederlage im Bundesliga-Klassiker beim FC Bayern München in die Erfolgsspur der Champions League zurück – und verdarb dem ehemaligen BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko das Wiedersehen. Mit dem lange erkämpften 4:2 (1:1) beim dänischen Meister FC Kopenhagen unterstrichen die Dortmunder ihre Ambitionen auf die direkte Qualifikation für das Achtelfinale.

Doppelpacker Felix Nmecha (20./76.), Ramy Bensebaini (61., Foulelfmeter) und Fábio Silva (87.) erzielten die Tore der Gäste gegen die weiterhin sieglosen Dänen. Waldemar Anton schoss ein Eigentor (33.), an dem der Ex-Dortmunder Moukoko maßgeblichen Anteil hatte. Der eingewechselte Viktor Dadason (90.) verkürzte kurz vor Schluss. Für den noch ungeschlagenen BVB war es der zweite Sieg im dritten Spiel der Ligaphase der Königsklasse.

In der ersten Halbzeit taten sich die Favoriten schwer – obwohl Nmecha schon früh die gegnerische Abwehr auf fantastische Weise knackte. Nach einem Zuspiel von Jobe Bellingham nahm der Mittelfeldspieler seinen Gegenspieler mit einer überragenden Ballübertragung außer Gefecht und schleuderte den Ball dann in geradezu unverschämter, kompromissloser Manier aus 17 Metern unter die Latte.

Maximilian Beier hätte die Führung nach einer halben Stunde beinahe verdoppelt, doch stattdessen fiel das Tor nach seinem Fehlschuss auf der anderen Seite. Moukoko, der in Kopenhagen nach einem guten Saisonstart zuletzt schwach gewirkt hatte, brachte den Ball nach einer Ecke gefährlich vor das Tor – wo er sich unkontrolliert umdrehte, bevor er von Antons Bein ins Tor sprang. Kurz darauf verpasste Junnosuke Suzuki sogar die Führung Kopenhagens (37.), und auch der agile Moukoko versuchte es noch einmal aus der Distanz erfolglos (42.).

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit taten sich die neu formierten Dortmunder schwer. Bensebaini nahm gerne das Strafgeschenk von Lukas Lerager an, der Serhou Guirassy nach einer Ecke zu Boden schlug. Kurz darauf zielte Guirassy aus guter Position knapp am Tor vorbei (66.), Bellingham scheiterte mit seinem guten Distanzschuss an Keeper Dominik Kotarski vorbei (73.).

Kopenhagen spielte das Spiel immer noch auf Augenhöhe. Moukoko, der sein großes Zukunftsversprechen beim BVB erst zu Beginn seiner Karriere einlösen konnte, war ein ständiger Gefahrenherd. Doch nun schien Dortmund abgezockt worden zu sein. Der überragende Nmecha schoss erneut von außerhalb des Strafraums, diesmal reichte ein mittelmäßiger Abschluss, da der Schuss – immer noch leicht abgefälscht – von Kotarski selbst aus der Tiefe in der Tormitte nicht gehalten werden konnte.

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