Schweizer Unternehmen zieht sich zurück
Gunvor bricht Übernahme von Teilen von Lukoil nach US-Drohung ab
7. November 2025, 9:32 Uhr
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Gunvor will eigentlich Teile des russischen Lukoil-Konzerns übernehmen. Doch aus den USA gibt es nach der Initiative massiven Gegenwind. Das US-Finanzministerium bezeichnet das Schweizer Unternehmen als „Marionette des Kremls“. Der Rohstoffhändler gibt sofort nach.
Der Rohstoffhändler Gunvor sagt die geplante größte Übernahme der Firmengeschichte ab. Das Schweizer Unternehmen hat sein Angebot für das Auslandsgeschäft des russischen Energiekonzerns Lukoil zurückgezogen, wie Gunvor gestern Abend bekannt gab.
Das US-Finanzministerium hatte Gunvor zuvor als „Marionette des Kremls“ bezeichnet und Widerstand gegen den Deal signalisiert. Solange der russische Präsident Wladimir Putin die „sinnlosen Morde“ fortsetze, werde Gunvor niemals eine Lizenz erhalten, erklärte das Ministerium auf X.
Ein Gunvor-Sprecher bezeichnete die Aussage des Ministeriums als „grundlegend falsch informiert und unwahr“. Wir begrüßen die Gelegenheit, dieses „offensichtliche Missverständnis“ zu korrigieren. „In der Zwischenzeit zieht Gunvor seinen Vorschlag für die internationalen Vermögenswerte von Lukoil zurück.“
Die USA verhängten im Oktober Sanktionen gegen Lukoil, um die Einnahmen Russlands aus dem Krieg in der Ukraine zu verringern. Der zweitgrößte russische Ölkonzern gab daraufhin bekannt, dass er ein Kaufangebot von Gunvor für sein Auslandsgeschäft angenommen habe.
Dazu gehören Raffinerien in Europa, Anteile an Ölfeldern in Kasachstan, Usbekistan, Irak und Mexiko sowie Hunderte Tankstellen weltweit. Aber Banker und Insider sagen, dass der Deal auch ohne die Einwände Washingtons schwierig gewesen wäre. Es hätte somit die Bonität des Rohstoffhändlers weit übertroffen.
