![Schwarz-Grün als Option nach der Wahl: Söder, sei still! Schwarz-Grün als Option nach der Wahl: Söder, sei still!](https://i2.wp.com/taz.de/picture/7402199/1200/37191644-1.jpeg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
In Wahlumfragen liegt die CDU vorne. Wenn das so bleibt, wäre sie schlecht beraten, nicht über eine schwarz-grüne Koalition nachzudenken.
A Neuwahlen sollen am 23. Februar 2025 stattfinden. In aktuellen Umfragen liegt die CDU vorne, gefolgt von AfD, SPD und den Grünen. Mit großem Abstand dahinter liegt der BSW, während FDP und Linke unter fünf Prozent bleiben. Sollte es wirklich so kommen, steht der Christdemokrat Friedrich Merz vor der Frage, mit wem er eine Regierung bilden soll.
Dabei geht es um weit mehr als Machtspiele: In der kommenden Legislaturperiode müssen die Weichen gestellt werden, um das Land in Richtung Klimaschutz und nachhaltige Wirtschaft zu steuern. Es müssten Dämme gegen die Rechte gebaut und verteidigt werden, sowohl im Inland als auch international. Um diese gigantischen Aufgaben zu bewältigen, braucht es eine Koalition, die für mehr als einen Teil der Bevölkerung sprechen kann. Schwarz und Grün sind hierfür eine Option. Und die CDU wäre schlecht beraten, sie nicht in Betracht zu ziehen.
Ein Blick nach Schleswig-Holstein zeigt, dass beide Parteien durchaus zusammenarbeiten können. Rechnerisch wäre nach der Wahl 2022 das klassische Bürgerbündnis mit der FDP möglich gewesen, doch CDU-Landesparteichef Daniel Günther entschied sich für die Grünen.
Und das, obwohl eigentlich Welten zwischen den beiden Parteien liegen. Auch heute noch hat die ländliche, konservative CDU-Basis wenig mit dem Lastenrad-Müsli-Teil der Grünen zu tun. Aber an der Spitze gibt es Menschen, die sich gegenseitig zum Erfolg verhelfen.
Alles ist besser als „Business as Usual“
Und es gibt Projekte, in denen sich die Kernideen beider Parteien vereinen, darunter der Ausbau der Windkraft, der vielen im Norden Geld bringt und Hoffnung auf die Ansiedlung von Unternehmen macht, die mit klimaneutralem Strom arbeiten wollen. Ob das klappt, ist unklar – das Vorzeigeprojekt der Giga-Batteriefabrik Northvolt steht derzeit auf der Kippe. Aber angesichts des Zustands der Welt ist es definitiv besser, es zu versuchen und zu scheitern, als „weiter wie bisher“.
Natürlich sind die Probleme auf Bundesebene anders. Doch der radikale Ausschluss eines Bündnisses mit den Grünen, wie es CSU-Chef Markus Söder derzeit tut, erstickt jede Chance, überhaupt Gemeinsamkeiten auszuloten.
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