Jedes Kind soll mittags eine vollwertige Mahlzeit auf dem Teller haben. Darüber dürften sich die meisten Eltern und Bildungspolitiker einig sein. Über die Details wird diskutiert: Muss es Bio-Fleisch sein oder gar vegan? Was darf es kosten? Und was mögen Kinder eigentlich? In Berlin herrscht derzeit Chaos bei der Schulspeisung. Denn ein neuer Caterer hat so viele Aufträge an Land gezogen, dass er schlicht überfordert ist. Zahlreiche Schulen bleiben seitdem ohne Mittagessen. Berlin gilt bislang als Vorzeigebeispiel, weil es zu den wenigen Bundesländern gehört, in denen Kinder ein Recht auf ein kostenloses Mittagessen haben.
Genau das fordert der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) für alle Bundesländer: Kostenlose Schulmahlzeiten sind der Schlüssel zu Bildungsgerechtigkeit und Gesundheit. Auch die Wissenschaft bestätigt die positiven Effekte der Schulverpflegung: Eine Langzeitstudie aus Schweden, wo Kinder seit mehr als 20 Jahren kostenlos in der Schule verpflegt werden, zeigt: Wer während seiner gesamten Schulzeit eine gesunde Gratismahlzeit bekommt, ist als Erwachsener im Schnitt größer, gesünder, gebildeter und erzielt ein um drei Prozent höheres Lebenseinkommen.
In deutschen Schulen sieht die Realität allerdings oft anders aus. Meist stehen nur wenige Euro zur Verfügung, um ein komplettes Essen für Kinder zuzubereiten. In Bayern werden dafür etwas mehr als fünf Euro ausgegeben, in Hamburg sind es 4,80 Euro, in Berlin kostet das Essen 4,36 Euro. Und nicht immer ist das Ergebnis das, was sich die Kinder wünschen.
Wir möchten von Ihnen wissen: Was isst Ihr Kind in der Schule? Und wie findet es das? Wie gehen Sie als Familie damit um, wenn Ihrem Kind das Schulessen einfach nicht schmeckt? Zahlen Sie für das Schulessen und wenn ja, wie viel? Wir möchten wissen, wie Ihr Schulessen aussieht: liebevoll zubereitet oder zwei Löffel Brei auf Edelstahltellern? Wir möchten den Stand der Ernährung von Schulkindern in Deutschland dokumentieren.
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