![Gefahr im Verzug? Im Pflegezentrum ArteCare in Mittelkalbach eskalierte am Montagabend die Lage.](https://oshessen-news.b-cdn.net/images/24/12/xl/11769602-2c63675b-59ff-4ffd-9bf2-2dfa4f58ef33.jpg?crop=1280,615,0,187&width=728)
Drohende Gefahr? Am Montagabend eskalierte die Situation im Pflegezentrum ArteCare in Mittelkalbach. – Fotos: Christian P. Stadtfeld/Rene Kunze
KALBACH
Drohende Gefahr?
10.12.24 – Die Gemeinde Kalbach im südlichen Landkreis Fulda steht erneut in den Schlagzeilen: Diesmal sorgt der Einsatz von Blaulicht in einem Pflegeheim „In den Eichwiesen“ für Aufsehen. Nach Informationen unserer Redaktion herrschen im Zentrum des privaten Betreibers Arte Care bis Mitte 2024 unhaltbare Zustände Menetatis. Die Behörden sind alarmiert, halten sich mit offiziellen Informationen derzeit aber bedeckt und reagieren nur spärlich. Um 14.30 Uhr nahm das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege schließlich in einer Pressemitteilung Stellung.
Angehörige der Bewohner waren bereits am Montag eingetroffen OSTHESSEN|NEWS und berichteten über „mangelhafte Hygiene“, „unterversorgten Pflegebedarf“ und „nicht abgeräumte Essenstische in den Gemeinschaftsräumen“. Zudem soll das Pflegepersonal überfordert und teilweise nicht in ausreichender Zahl eingesetzt worden sein. Eine Zeitarbeitsfirma würde das Pflegegeschäft vermutlich unterstützen, es gibt aber kaum eigene Mitarbeiter.
Notruf getätigt
Am Montagabend eskalierte die Situation vor Ort. Der Rettungsdienst des Kreises Fulda reagierte ebenso wie die Rettungsdienste. Warum? Hierzu liegen noch keine detaillierten Informationen vor. Der Kreis Fulda schrieb am Dienstagmorgen lediglich in einer Pressemitteilung: „Am Montagabend wurde die Leitstelle in einem Pflegeheim in Kalbach im Hinblick auf die Bewohner des dortigen Heims alarmiert. Dies führte zum Einsatz von Rettungskräften.“ ins Pflegeheim.
Auch Kalbachs Bürgermeister Mark Bagus (parteilos) wurde benachrichtigt und traf am Montagabend gegen 20:30 Uhr im Pflegeheim ein. Er stimmte am späten Abend zu O|N: „Es muss geklärt werden, ob zu wenig Pflegepersonal eingesetzt wurde oder nicht. Auch eine Evakuierung des Pflegeheims wurde diskutiert. Das ist aber Sache der Notfallhilfe und der Heimaufsicht.“ Derzeit leben 44 Bewohner in der erst im September 2023 eröffneten Einrichtung. Damit beträgt die Auslastung etwa die Hälfte der Gesamtkapazität von 88 Pflegeplätzen.
Die Heimaufsicht, die beim Hessischen Amt für Pflege und Soziales im Fuldaer Münsterfeld angesiedelt ist, verwies die Angelegenheit an das Regierungspräsidium Gießen. Von dort wurde unsere Redaktion an das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege in Wiesbaden weitergeleitet.
Drohende Gefahr?
Fakt ist: Die Lage vor Ort ist völlig unklar und die Bevölkerung wartet auf schnelle Aufklärung und vor allem Antworten. Besteht eine unmittelbare Gefahr? Kommt der Pflegeheimbetreiber seiner Fürsorgepflicht nach oder nicht? Ist der Zustand in der Wohnung wirklich so schlecht wie beschrieben? Fragen, die unsere Redaktion gerne beantworten möchte. Trotz wiederholter Nachfrage haben sich weder der Betreiber noch die Behörden zu den geschilderten Missständen geäußert.
Wenn Sie in diesem Fall Informationen für uns haben, schreiben Sie uns bitte (email protected) oder rufen Sie 0661/480488-151 an. Unser OSTHESSEN|NEWS-Die Redaktion versucht weiterhin, die zuständigen Behörden zu erreichen. Über die weiteren Entwicklungen berichten wir aktuell. (Marius Auth/Moritz Bindewald/Christian P. Stadtfeld) +++