Scholz lehnt Selenskyjs Bitte um eine Einladung zur Nato ab

Scholz lehnt Selenskyjs Bitte um eine Einladung zur Nato ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Antrag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf eine Einladung in die Nato abgelehnt. Die Nato-Staaten hätten für die Ukraine „eine Perspektive beschrieben“, sagte Scholz in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“, die am Donnerstagabend ausgestrahlt wird. „Aber ich Ich glaube, dass es derzeit keinen Bedarf für eine über diesen Beschluss hinausgehende Neuentscheidung gibt gibt.“

Es sei wichtig zu erkennen, dass „ein Land, das sich im Krieg befindet, kein NATO-Mitglied werden kann“, betonte die Kanzlerin. „Jeder weiß das, darüber gibt es keine Meinungsverschiedenheiten.“ Eine Einladung ist derzeit kein ausstehender Prozess. Denn „bei der NATO ist die Einladung meist ziemlich schnell mit der Mitgliedschaft verknüpft.“

Letzte Woche appellierte Selenskyj an die westlichen Verbündeten, seinem Land umgehend den NATO-Beitritt anzubieten. Die US-Regierung verwies daraufhin darauf, dass es im Bündnis zwar eine Diskussion darüber gebe, es aber „derzeit keinen Konsens“ gebe.

Scholz fordert die Koalition auf, zusammenzuhalten

Die Kanzlerin rief weiter dazu auf Ampelparteien fordern Disziplin in der Regierungskoalition. „Niemand sollte einfach ins Gebüsch fallen. Das ist jedenfalls nicht mein Stil“, sagte Scholz. Mit Blick auf die gespaltene Koalition fügte er hinzu, dass es „manchmal sehr schwierig sei, die vielen Auseinandersetzungen durchzustehen und alles dafür zu tun, dass daraus gute Ergebnisse entstehen.“

Die Kanzlerin wies darauf hin, dass es CDU, Grünen und FDP 2017 nicht gelungen sei, eine Jamaika-Koalition zu bilden. „Wir haben es geschafft, eine Regierung zu bilden, aber es ist auch entsprechend schwierig.“ „Ich möchte kein Geheimnis daraus machen“, sagte Scholz.

Eines der Ampelprojekte, das in der Koalition zuletzt für Kontroversen sorgte, war das Rentenpaket. Doch Scholz versicherte: „Die Bundesregierung hat den Gesetzesvorschlag in den Deutschen Bundestag eingebracht, das wird sich auch dieses Jahr entscheiden.“ Dies sei „eindeutig vereinbart“ worden.

Die Kanzlerin verteidigt das Rentenpaket

Mit Blick auf den Widerstand der FDP gegen das Rentenpaket führte Scholz weiter aus: „Das ist ein Koalitionsvertrag, das steht im Koalitionsvertrag.“ Das Gesetz wurde im Deutschen Bundestag eingebracht und das war die Voraussetzung für unser Zusammenleben. Das weiß jeder.“

Auch in der Wirtschafts- und Finanzpolitik gibt es in der Koalition unterschiedliche Ansichten. Scholz lädt Unternehmen, Branchenvertreter und Gewerkschaften nächste Woche zu einem Gipfel ins Kanzleramt ein. Er bat um Vertraulichkeit der Gespräche.

„Ich möchte, dass es eine vertrauliche Diskussion gibt, in der Nicht jeder sagt vorher, was er möchte, wie es während des Treffens war und berichtet hinterher, was als nächstes kommt“, sagte Scholz. Ziel müsse es sein, „ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln“. (AFP)

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