In mehr als 13 Jahren als Profi im „Eagle-Trikot“ hat sich Simon Scherder (32) von den Fans zu Recht den Ehrentitel „Fußballgott“ verdient. Doch genau das hat ihn nun offenbar verlassen. Ausgerechnet auf dem Höhepunkt seiner Karriere…
Schockierende Nachrichten für Preußen. „Veteran“ Scherder mit drittem Kreuzbandriss!
Wie bitter ist das? Die Saison ist für Münsters Innenverteidiger (316 Pflichtspiele für Preußen) bereits beendet. Vielleicht sogar Ihre Karriere. Scherder zog sich beim Training am Mittwochnachmittag einen Kreuzbandriss im linken Knie zu. Bereits der dritte seiner Karriere.
Vor genau zehn Jahren – im Juni 2015 – traf es ihn zum ersten Mal. Mit viel Fleiß und Ehrgeiz kämpfte er sich zurück und feierte neun Monate später sein Comeback. Obwohl – von Feiern war keine Rede. Denn schon bei seinem ersten Auftritt im Freundschaftsspiel gegen den Holland Club (3:0) schlug das Schicksal erneut gnadenlos zu. Nur sieben Minuten auf dem Platz, riss das Kreuzband erneut. Insgesamt zwei Jahre musste der gebürtige Hörsteler die Höhen und Tiefen einer längeren Reha durchleben, bevor er im April 2017 endlich auf den Platz zurückkehrte. Von größeren Verletzungen blieb er seitdem verschont. Bisher…
Beim 2:2 gegen Dresden am vergangenen Samstag zeigte Simon Scherder (r.), hier im Duell mit Dresdens Christoph Daferner, eine starke kämpferische Leistung
Nach einem normalen Trainingsduell fiel Scherder plötzlich zu Boden und hielt sich das Knie fest. Spürte einen stechenden Schmerz. Der Schrecken stand ihm und allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Die sofortige MRT-Untersuchung bestätigte schließlich den schlimmen Verdacht. Erneut Kreuzband durchgerissen. Operation unvermeidlich. Zwangspause über Monate.
Ein herber Rückschlag – nicht nur für Münsters „Veteranen“. Sondern für ganz Preußen. Schließlich hatte sich Scherder gerade erst so richtig in die Startelf vorgearbeitet. Und auch Neu-Trainer Alexander Ende (46), der bei seinem Amtsantritt leicht skeptisch an seiner Zweitligatauglichkeit gezweifelt hatte, war von seinen Qualitäten restlos überzeugt. Für das Sonntagsspiel in Magdeburg (13.30 Uhr/live auf Sky) ist er jedenfalls sicher platziert.
Simon Scherder am Zaun! Die Fans feiern ihn als „Fußballgott“ und schätzen vor allem seine Vereinstreue
Was genau mit ihm passieren wird, wann und wo die Operation durchgeführt wird, muss in den nächsten Tagen geklärt werden. Und natürlich spielt auch die psychische Verfassung des knallharten Verteidigers (Marktwert: 250.000 Euro) eine wichtige Rolle. Doch wer „Fußballgott“ Scherder kennt, weiß, dass er nicht freiwillig aufgibt. Aber ich werde alles tun, um zum dritten Mal von einer so schweren Verletzung zurückzukommen.
Unter anderem war er zu froh darüber, in seinen alten Tagen mit Preußen tatsächlich erstmals den Sprung in die zweite Liga geschafft zu haben. „Ich habe mir und allen bewiesen, dass ich es kann“, freute sich der ambitionierte Kultfußballer über den größten Erfolg seiner Karriere. Was er auf keinen Fall auf Krücken beenden möchte…
Auch er hat in seinem Ex-Kollegen Dennis Grote (39) ein perfektes Vorbild. Auch er riss sich im Sommer 2023 im fortgeschrittenen Alter von 37 Jahren das Kreuzband – und stand knapp sieben Monate später wieder auf dem Platz…