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Schießerei in Reinickendorf – Darum ist der Tatverdächtige wieder frei

Schießerei in Reinickendorf – Darum ist der Tatverdächtige wieder frei

Berlin. In der Scharnweberstraße in Reinickendorf fielen in der Nacht Schüsse. Die Polizei ermittelt – das ist bisher bekannt.

Gestern Abend kam es in der Scharnweberstraße in Reinickendorf zu einer Schießerei, an der mehrere Männer beteiligt waren. Dabei wurden drei Menschen angeschossen. Sie wurden am rechten Bein, am Unterschenkel, an der linken Wade und am linken Oberarm getroffen. Nach Angaben der Polizei sind sie nicht in Lebensgefahr. Sie werden in einem Krankenhaus behandelt. Wenn sie vernehmungsfähig sind, werden sie zu der Schießerei vernommen. Zunächst hieß es, sie hätten auch Stichverletzungen erlitten. Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte dies nicht.

Zeugen hörten die Schüsse gegen 23.20 Uhr und riefen die Polizei. Am Tatort fanden die Einsatzkräfte drei verletzte Männer im Alter von 30, 37 und 42 Jahren. Die Einsatzkräfte nahmen zunächst einen weiteren 35-jährigen mutmaßlichen Teilnehmer fest, der ebenfalls die Schüsse abgegeben haben soll. Wie die Berliner Morgenpost aus Justizkreisen erfuhr, könnte es sich bei der Schießerei um Selbstverteidigung „Nach unseren ersten Erkenntnissen hat der Schütze selbst die Rettungskräfte alarmiert und die Waffe anschließend den Einsatzkräften übergeben“, sagte Pressesprecher und Staatsanwalt Michael Petzold. „Er gab an, aus Notwehr geschossen zu haben.“ Nach einer Vernehmung und Abnahme seiner Fingerabdrücke sei er wieder freigelassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag mit. Der notwendige zwingende Tatverdacht zur Beantragung eines Haftbefehls fehle.

Spezialisten des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes hatten in der Nacht die Spurensuche und Beweissicherung übernommen. Die Tatortermittlungen dauerten bis etwa 13.30 Uhr am Montagnachmittag. Hintergründe zum Tatmotiv, zur Tat und zum Tathergang liegen noch nicht vor und sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen der 8. Polizeidirektion. Mordkommission.

GdP-Sprecher: Zahl der Schüsse deutet auf versuchten Mord hin

Laut Benjamin Jendro, Sprecher des Berliner Polizeigewerkschaft Laut GdP deutet die Anzahl der Schüsse auf einen Mordversuch hin: „Wenn jemand eine solche Anzahl von Schüssen auf Menschen abgibt, lässt er keinen Zweifel daran, dass er bereit ist, jemanden zu töten. Die Kollegen werden ihr Bestes tun, um die Hintergründe der Tat aufzuklären.“

Ihm zufolge würde in „bestimmten Kreisen“ ein „blöder Blick, eine Bemerkung, eine verletzte Ehre ausreichen, um mit Messern angegriffen zu werden oder Schusswaffen sich gegenseitig anzugreifen.“ Eine Zusammenarbeit mit der Polizei zur Aufklärung des Falles würde dann nicht erfolgen.

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