![Schiedsrichter Francisco Lahora verklagt den DFB, weil er zu alt sein soll Schiedsrichter Francisco Lahora verklagt den DFB, weil er zu alt sein soll](https://i3.wp.com/media.tag24.de/1200x800/z/z/zz4z1u39fniawgl409ap15ooqkfrea32.jpg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Bonn – Er ist noch nicht einmal 30 Jahre jung, aber für sie 3. Liga Francisco Lahora soll zu alt sein! Der 28-jährige Schiedsrichter klagt nun DFB.
![Mit 28 Jahren gilt Francisco Lahora als zu alt für die dritte Liga.](https://media.tag24.de/951x634/5/h/5hgn85hyvf47vfwq7e5rr72ucgk17w1u.jpg)
Mit 28 Jahren gilt Francisco Lahora als zu alt für die dritte Liga. © IMAGO / Michael Ketzer
Manuel Gräfe (51) tat dies zuletzt, weil der international und national anerkannte Schiedsrichter 2022 im Alter von 47 Jahren aus dem Schiedsrichterteam des Verbandes entfernt wurde.
Ihm wurden vom Landgericht Frankfurt am Main 48.500 Euro Schadensersatz wegen bestehender Diskriminierung zugesprochen (der Verein und die Anklage legten Berufung ein, der Fall ist noch nicht geklärt). Auch Lahora sieht diese „Tätigkeitsabsicht“ nun erfüllt und hat erste Schritte eingeleitet.
Seit der Bonner 16 Jahre alt ist, durchläuft er sämtliche Förderprogramme und war zuletzt Schiedsrichter in der Regionalliga West. Dann wurde ihm – zu seiner völligen Überraschung – mitgeteilt, dass er nicht auf der Sponsorenliste der 3. Liga stehe, wie der Kicker berichtet.
![Besonderes Experiment: Diese Innovation ist in der 3. Liga zu sehen](https://media.tag24.de/360x240/x/f/xfxejztwqf0oaqaovzehce3re3nu5w0d.jpg)
Besonderes Experiment: Diese Innovation ist in der 3. Liga zu sehen
Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hatte im Sommer 2024 fünf Schiedsrichterplätze zur Verfügung, Lahora war nicht dabei. Problem: Für eine solche Liste gibt es eine gelebte Altersgrenze von 25 Jahren, die aber nirgends festgelegt ist.
![Gegen diese Entscheidung geht der Schiedsrichter nun gerichtlich vor.](https://media.tag24.de/951x634/8/b/8b9c3tlfjoij2ggac59z6hovw9tc2cng.jpg)
Gegen diese Entscheidung geht der Schiedsrichter nun gerichtlich vor. © IMAGO / Michael Ketzer
Wie Gräfe empfindet auch der 28-Jährige es als diskriminierend, dass bei der Auswahl für den Aufstieg in höhere Ligen nicht die Leistung, sondern das Alter berücksichtigt wird.
„Das Alter sollte niemals ein Grund sein, jemanden von einer beruflichen Chance auszuschließen“, sagte Lahora dem Kicker.
Der rechtliche Weg für den Schiedsrichter scheint steinig zu sein. Nach Bekanntwerden seines „Ausschlusses“ legte er Beschwerde ein, die jedoch von den zuständigen Gremien als unzulässig abgelehnt wurde. Auch das WDFV-Sportgericht lehnte seine Klage ab, doch der Projektleiter legt nun Berufung ein.
![VIP-Gast beleidigt Trainer und Saarbrücker Profi auf das Übelste](https://media.tag24.de/360x240/a/i/air23kuyitfrbfkfbzta3khxru4mff73.jpg)
VIP-Gast beleidigt Trainer und Saarbrücker Profi auf das Übelste
Gleichzeitig wandte sich der 28-Jährige an das Bonner Arbeitsgericht, wo letzte Woche eine Güteverhandlung stattfinden sollte, die jedoch scheiterte, weil der DFB an seiner Zuständigkeit zweifelte.
Die von Lahora und seinem Anwalt eingereichte Klage hat einen Wert von 20.820 Euro, doch um Geld geht es dem Schiedsrichter nicht. Er möchte, dass das Leistungsprinzip gilt.
Einerseits ist dies verständlich, insbesondere angesichts der Kritik, mit der die Schiedsrichter in letzter Zeit konfrontiert wurden, andererseits würde die Abschaffung einer gelebten Altersgrenze möglicherweise die Talentförderung blockieren.
Die Entscheidung im Fall Fracisco Lahora könnte bahnbrechend sein, wenn seiner Berufung stattgegeben wird und sein Antrag vor dem Arbeitsgericht Bonn verhandelt wird.