![Schauspielerin Lilly Forgách stirbt im Alter von 58 Jahren – Schlaganfall und 12 Wochen im Koma – München Schauspielerin Lilly Forgách stirbt im Alter von 58 Jahren – Schlaganfall und 12 Wochen im Koma – München](https://i0.wp.com/www.sueddeutsche.de/2024/12/10/89402a0e-8b5e-429b-ab7b-0ef71c6ea580.jpeg?q=60&fm=webp&width=1200&rect=0%2C0%2C3000%2C1688&w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Vor nicht allzu langer Zeit war Lilly Forgách noch mitten in ihrem Leben. Sie gehörte zum Ensemble des Münchner Metropoltheaters und war eine gefragte Film- und Fernsehschauspielerin, beispielsweise in der unterhaltsamen Serie „Himmel, Herr, Sakrament“ im Bayerischen Rundfunk. Allerdings wird die gebürtige Regensburgerin die Ausstrahlung ihres neuen Films „Sievers und das Geisterhaus“ aus der ZDF-Krimireihe „Nord Nord Mord“ am 23. Dezember nicht mehr erleben können. Lilly Forgách starb nach kurzer schwerer Krankheit in München. Nach einem Schlaganfall lag sie zwölf Wochen im Koma, teilte ihre Familie auf Facebook mit. Am Sonntag ist sie friedlich eingeschlafen.
Die Zeilen ihres Mannes Jochen Schölch und ihres Sohnes Valentin auf Forgáchs Facebook-Seite geben Einblick in eine Zeit voller Hoffnung und Angst. „Nachdem sie im März wie durch ein Wunder ein geplatztes Aneurysma in ihrem Kopf überlebt hatte, musste sie sich im September einer zweiten Operation unterziehen“, schreiben der Intendant des Metropoltheaters und sein Sohn. „Zwei Tage später erlitt sie einen Schlaganfall. Infolgedessen lag sie zwölf Wochen im Koma, die letzten drei Wochen davon auf der Palliativstation.“ Nun wird sie Anfang Januar in einer Urne beigesetzt.
Die Fotos, die Schölch und sein Sohn ausgewählt haben, zeigen eine lachende, lebenslustige und hübsche Frau. Ein Eindruck, den Agentin Beate Mittermayer bestätigt. Lilly Forgách war unglaublich nett, sehr vielseitig und hilfsbereit. Sie hatte einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. „Sie war unglaublich beliebt, weil sie so einfühlsam war und sich um jeden gekümmert hat“, sagte Mittermayer der Deutschen Presse-Agentur.
Entsprechend schockiert reagierten die Menschen auf die Nachricht von seinem Tod, darunter auch viele Filmemacher. „Ich habe so sehr gehofft, dass du aufwachst und wieder gesund wirst. Du wundervolle Lilly!“ schreibt Schauspielkollegin Stefanie von Poser, die mit Forgách in der ARD-Krimiserie „Watzmann ermittelt“ spielte, auf Facebook. Und die Schriftstellerin Amelie erinnert sich: „Sie war so eine sympathische Frau. Mein tiefstes Beileid gilt Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freunden.“
Forgách lernte Schauspiel an einer Schule in München. Zu Beginn ihrer Karriere drehte sie mit Jan Josef Liefers und Marie Bäumer die Horrorkomödie „Sieben Monde“. Nach Angaben ihrer Agentur stand sie unter anderem im Residenztheater, im Prinzregententheater und im Volkstheater in München auf der Bühne, aber auch an den Stadttheatern in Regensburg, Nürnberg und Klagenfurt, Österreich. 1999 trat sie dem Ensemble des Metropoltheaters bei. Zuletzt war sie dort in der Literaturverfilmung „Das achte Leben“ nach einem Roman von Nino Haratischwili zu sehen.
Für den ARD-Film „One Love Later“ von Michaela Kezele aus dem Jahr 2021 dachte Forgách über den Tod nach. Darin spielt sie eine Frau, deren Sohn stirbt und seine Frau und zwei Kinder zurücklässt. Im Film müsse ihre Mutterfigur lernen, den Schmerz des Verlustes zu ertragen, sagte Forgách in einem Interview, das auf der ARD-Website zum Film nachzulesen ist. „Trauer ist ein Prozess, der niemals endet.“