Bevor der Atommüll aus der verfallenen Schachtanlage Asse im Landkreis Wolfenbüttel geborgen werden kann, sollen in den kommenden Wochen mehrere Prüfungen durchgeführt werden. Für die Rückholung seien verschiedene Baumaßnahmen in der näheren Umgebung notwendig, teilte das Regionalentwicklungsamt Braunschweig mit. Vom 19. September bis 18. Oktober soll demnach eine sogenannte Raumverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden, die klärt, ob ein Vorhaben den raumplanerischen Anforderungen entspricht.
Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem der Bau eines neuen Schachtes zur Rückholung sowie eines Gebäudekomplexes mit Abfallbehandlungsanlage und Zwischenlager. Zudem wird es Arbeiten an der Kreisstraße 513 und den Anschluss eines 110-kV-Erdkabels geben. Auch Bürgerinnen und Bürger erhalten in den nächsten Wochen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Unter anderem über eine digitale Beteiligungsplattform können sie ihre Meinung äußern oder Stellungnahmen abgeben.
In dem Bergwerk in der Gemeinde Remlingen-Semmenstedt lagern in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Weil Wasser in die Anlage eindringt, gilt sie als baufällig und soll evakuiert werden. Verantwortlich für den gesetzlichen Auftrag, die Anlage umgehend stillzulegen, ist die Bundesanstalt für Endlagerung mit Sitz in Peine.
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