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Russlands Großoffensive gerät in Hinterhalte

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Russland hoffte auf schlechtes Wetter für seine Großoffensive. Doch Minenfelder und Drohnen stoppten den Vormarsch. Die Infanterie wurde eliminiert.

KIEW – Am Montag (27. Oktober) gelang es den ukrainischen Streitkräften, Russlands bislang größten maschinellen Angriff in diesem Herbst abzuwehren. In der Nähe von Dobropillia in der Region Donezk stoppten Verteidiger einen Vormarsch, bei dem russische Truppen 29 gepanzerte Fahrzeuge einsetzten. Doch selbst dieser Erfolg kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass die russische Armee derzeit im Ukraine-Krieg die Oberhand hat.

Ukrainische Soldaten konnten eine russische Herbstoffensive im Donbass abwehren. © IMAGO/Madeleine Kelly

Dem 1. Nationalgarde-Korps „Asow“ und der 33. und 93. separaten mechanisierten Brigade der ukrainischen Armee gelang es, die russische Armee in der Nähe von Dobropillia in der Region Donezk aufzuhalten. Wie Euromaidanpress Unter Berufung auf Asow schreibt er, Russland habe versucht, ungünstige Wetterbedingungen für seinen Vormarsch zu nutzen. Ziel war es, bei Nebel und Regen die Sichtbarkeit von Drohnen zu beeinträchtigen und die Luftaufklärung zu erschweren.

Russische Großoffensive im Ukraine-Krieg gestoppt: Zahlreiche gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz

Dennoch seien die ukrainischen Verteidiger dem Bericht zufolge vorbereitet gewesen. Sie hätten dem Angriff mit vorbereiteten Stellungen, Minenfeldern und koordinierten Aktionen aller Militärzweige entgegengewirkt. Eine Schlüsselrolle spielten Artillerieeinheiten der Streitkräfte und der Nationalgarde sowie Besatzungen von Drohnensystemen.

Der mehr als sechsstündige Angriff der Streitkräfte des russischen Präsidenten Wladimir Putin konnte vollständig abgewehrt werden. Laut Asow verlor Russland bei der Operation 15 Fahrzeuge: zwei Panzer, zwölf gepanzerte Kampffahrzeuge und ein leichtes Nutzfahrzeug. Ukrainische Drohnen vernichteten auch die aus den Fahrzeugen abgeworfene russische Infanterie. Die Aufräumarbeiten waren am Montagabend noch im Gange.

Ukrainische Verteidiger vorbereitet: Minenfelder und koordinierte Aktionen zur Gegenoffensive

Auch die 33. Separate Mechanisierte Brigade habe ihren Standpunkt in einem Bericht dargelegt, heißt es in der Zeitung. Der russische Angriff auf Wolodymyriwka habe an einem feuchten und grauen Morgen in zwei getrennten Wellen begonnen, hieß es. Ukrainische Beobachter entdeckten mindestens sechs russische Fahrzeuge, die sich dem Dorf näherten. Unter Artillerie- und Drohnenfeuer setzten die russischen Fahrzeuge Truppen in Waldgebieten am Rande der Stadt ab. Sie erreichten jedoch nicht ihre beabsichtigten Ziele. Bomber und Drohnen der Unmanned Systems Forces und zwei mechanisierte Bataillone der 33. Brigade hätten die verstreute russische Infanterie durch die Waldgürtel verfolgt.

Russland hat kürzlich seine Abhängigkeit von maschinellen Angriffen in der Ostukraine verstärkt, nachdem es sich ein Jahr lang hauptsächlich auf kleine Infanterie-Infiltrationsgruppen verlassen hatte, vermutlich in der Hoffnung, dass Herbstnebel und Regen die Wirksamkeit von Drohnen einschränken würden. Russland hatte bereits am 13. Oktober einen Vorstoß bei Dobropillia versucht. Während dieser Schlacht zerstörten ukrainische Streitkräfte neun Infanterie-Kampffahrzeuge, vier Truppentransporter, drei Panzer und drei Motorräder.

US-Berater sieht Russland im Vorteil: Den Verteidigern mangelt es an „Manpower“, um den Ukraine-Krieg zu wenden

Obwohl die Ukraine damit einige Erfolge erzielt hat, ist Russland auf dem Schlachtfeld besser positioniert. „Die Russen haben im Moment die Oberhand auf dem Schlachtfeld, und auch wenn man aus guten Gründen zögern mag, das laut zuzugeben, unterstreicht es doch auch die Tatsache, dass es wirklich keine guten Möglichkeiten gibt, das grundlegend zu ändern“, sagte Dan zu Caldwell Newsweek. Der ehemalige Berater des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth sieht das größte Problem der Ukraine im Mangel an „Arbeitskräften“.

Es gebe aber auch „andere Nachteile im Hinblick auf bestimmte Vorräte oder bestimmte Munition“. Dazu gehört auch „die technologische Seite“, wo der verstärkte Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) oder Drohnen durch Russland immer mehr zum Problem wird. (Quellen: Euromaidanpress, Newsweek) (tpn)

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