Russland provoziert zunehmend die NATO. Aber in unserem eigenen Land gibt es Gerüchte. Ein Zwischenfall an der Grenze sorgt nun für Aufsehen. Estland spottet.
Tallinn – Wladimir Putin gerät im Zuge des Krieges in der Ukraine zunehmend unter Druck. Vor allem Russlands Wirtschaft gerät ins Straucheln, die Auswirkungen bekommt die Bevölkerung zunehmend zu spüren. Der Kreml soll sogar einen möglichen Putsch fürchten und Maßnahmen ergriffen haben. Ein Vorfall an der russischen NATO-Grenze sorgt nun für Aufsehen und lässt Estland große Konsequenzen ziehen.
„Marschiert Wagner erneut nach Moskau oder beginnt er dieses Mal mit St. Petersburg?“ Mit diesem Satz beginnt ein aktueller Beitrag aus dem offiziellen Account des estnischen Außenministeriums am X.
„Das ist schwer zu sagen“, antworten Sie sich und necken weiter: „Von unserer Seite sieht es so aus, als hätten sie die russischen Grenzschutzbeamten bereits annektiert.“ Das Ministerium stellt ein Video und ein Foto eines russischen Grenzschutzschiffs zur Verfügung.
Russland provoziert die NATO – Grenzzwischenfall sorgt nun für Spott gegenüber Putin
Das Brisante: Auf dem Dach des Schiffes ist die Flagge der privaten Militärgruppe Wagner gehisst. Allerdings findet man auf dem Schiff keine russische Flagge. Nach estnischen Angaben wurde das Grenzschutzschiff unter Wagner-Flagge auf dem Grenzfluss Narva, der Estland von Russland trennt, gesichtet.
Hintergrund zur Wagner-Gruppe:
Der Wagner-Führer Jewgeni Prigoschin, auch „Putins Koch“ genannt, hatte im Ukraine-Krieg enorme Bedeutung erlangt. Dann kam es zum Streit mit Putin und Prigoschin verlegte seine Truppen in Richtung Moskau. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und Prigoschin selbst soll bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein.
Der Vorfall ereignete sich demnach am Sonntag, 2. November. „Wir können nur spekulieren, ob der Geist von Chef Prigozhin noch in Russland lebt, ob die Wagner-Truppe erneut versucht, Moskau einzunehmen, oder ob sie dieses Mal St. Petersburg im Visier hat“, sagte die estnische Außenministerin Margus Tsahkna in einer Erklärung.
Estlands Außenminister zieht klare Schlussfolgerungen aus dem Vorfall am Grenzfluss: „Dieses Spektakel bestätigt jedoch nur, dass Russlands ‚eiserne‘ Ordnung durch den von ihr entfesselten Angriffskrieg und den anhaltenden Druck des Westens brüchig wird.“ (Verwendete Quellen: X, Mitteilung des estnischen Außenministeriums)
