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Russland soll verbotene Marschflugkörper eingesetzt haben

Nach ukrainischen Angaben hat Russland eines Marschflugkörper vom Typ 9M729 im Einsatz – eine Waffe, deren Verwendung nach dem Vertrag über das Verbot von Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen (INF) verboten ist. Das sagte der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha der Nachrichtenagentur Reuters.

Seiner Meinung nach zeigt der Einsatz dieser Rakete „Putins Verachtung für die Vereinigten Staaten und die diplomatischen Bemühungen von Präsident Trump.“

Genau wegen dieser Rakete sind die USA unter Präsident Donald Trump 2019 aus dem aktuellen INF-Vertrag ausgestiegen. Damals warf Washington Moskau vor, gegen die Bestimmungen des Abkommens verstoßen zu haben.

Die USA kritisierten, dass die Reichweite der von Russland heimlich entwickelten Marschflugkörper 9M729 die im Vertrag festgelegte Grenze von 500 Kilometern überschritten habe. Trump sagte damals: „Russland hat sich leider nicht an das Abkommen gehalten. Deshalb werden wir es kündigen und uns zurückziehen.“ Der Kreml wies damals alle Vorwürfe zurück.

Der Einsatz der 9M729 durch Russland zeigt Putins Verachtung für die Vereinigten Staaten.

Andrij Sybih, Ukrainischer Außenminister

Wie Reuters unter Berufung auf eine informierte ukrainische Quelle berichtet, begannen die Starts der Marschflugkörper 9M729 am 21. August dieses Jahres und so weiter weniger als eine Woche nach dem Trump-Putin-Gipfel in Alaska. Laut Sybiha hat Russland diese Waffen seitdem 23 Mal eingesetzt.

Das Weiße Haus hat den Reuters-Bericht noch nicht kommentiert. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur verwies der Kreml die Angelegenheit an das russische Verteidigungsministerium. Bisher habe ich das jedoch noch nicht auf eine Anfrage geantwortetheißt es

9M729 war ursprünglich für Angriffe auf NATO-Territorium konzipiert

Dem Bericht zufolge wurde am 5. Oktober eine Lenkrakete abgefeuert über 1200 Kilometer zurückgelegt bevor es die Region Lemberg traf und bei der Explosion vier Menschen starben. Unter Berufung auf von Analysten analysierte Bilder berichtete Reuters, dass die Trümmer der Rakete die Markierung 9M729 trugen.

Westliche Militäranalysten sagten gegenüber Reuters, die Angriffe signalisierten eine Verschärfung der Haltung Russlands. Darüber hinaus wirft der Einsatz der Marschflugkörper 9M729 als Waffen Bedenken hinsichtlich der europäischen Sicherheit auf ursprünglich für Angriffe auf NATO-Territorium entwickelt Sei.

Bereits 2018 und kurz vor dem Verbot durch den INF-Vertrag bezeichnete der damalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die russischen 9M729-Waffen als „eine ernsthafte Bedrohung für die strategische Stabilität des euroatlantischen Raums“.

Dementsprechend sind die Marschflugkörper schwer zu entdecken, sie könnten mit Atomwaffen bewaffnet sein und „europäische Städte wie Berlin erreichen“.

Sie können mit Atomwaffen ausgerüstet werden, verkürzen die Warnzeit, sind schwer zu entdecken und können europäische Städte wie Berlin erreichen.

Jens Stoltenberg im Jahr 2018 (über die durch den INF-Vertrag verbotene russische Waffe)

9M729 soll eine Reichweite von bis zu 2.350 Kilometern haben

Der bodengestützte Der Marschflugkörper mit der Typenbezeichnung 9M729 wurde vom russischen Verteidigungsunternehmen „NPO Novator“ entwickelt. In westlichen Ländern wurde die Waffe auch im Rahmen des Verbots nach dem INF-Vertrag eingesetzt Codename „SSC-8“ festgelegt.

Vor dem Verbot gab Russland bekannt, dass die maximale Reichweite der Waffe weniger als 500 Kilometer betrage. Russlands stellvertretender Außenminister Sergej Rjabkow hat in der Vergangenheit mehrfach behauptet, dass es sich bei der 9M729-Rakete lediglich um eine Modifikation des Iskander-M-Systems handele, das ebenfalls nur eine maximale Reichweite von 500 Kilometern habe.

Das Iskander-M-System hat eine Reichweite von weniger als 500 km. Bereits 2019 berichteten Medien wie das Militärmagazin „Army Recognition“, dass es sich bei dem Marschflugkörper um einen handelte Kann Distanzen von bis zu 2.350 Kilometern zurücklegen.

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