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„Ruanda ist eine wirklich schlechte Wahl“
Menschenrechtler kritisieren den neuen Partner des FC Bayern scharf
29.08.2023 11:21 Uhr
Die Partnerschaft des FC Bayern mit Qatar Airways endete im Sommer. München nimmt nun Beziehungen mit dem ostafrikanischen Land Ruanda auf. Menschenrechtsaktivisten sehen das äußerst kritisch. Was das für das Innenleben des Rekordmeisters bedeutet, ist noch unklar.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die neue Partnerschaft des FC Bayern mit der Tourismuskampagne „Visit Rwanda“ scharf kritisiert. „Wer dachte, dass der FC Bayern aus Menschenrechtsgründen den Sponsor wechseln würde, wurde jetzt bitter enttäuscht“, sagte Deutschland-Geschäftsführer Wenzel Michalski. Im Sommer wurde der Vertrag der Bayern mit Qatar Airways nach heftiger Kritik nicht verlängert. „Auch die Partnerschaft mit Ruanda ist eine sehr, sehr schlechte Wahl“, fuhr Michalski fort.
Der deutsche Fußball-Rekordmeister gab am Sonntag die auf fünf Jahre angelegte Partnerschaft mit dem ostafrikanischen Land bekannt. Das „Visit Rwanda“-Logo soll bei allen Bundesliga-Spielen auf den Werbebanden zu sehen sein. Neben einer Ausbildungsakademie für Jungen und Mädchen, die die Münchner in Ruanda errichten wollen, sind laut Vereinsmitteilung auch „verschiedene Aktivitäten zur Förderung des Tourismus“ geplant. Ruanda erhofft sich von dem Deal unter anderem mehr Besucher aus Deutschland und „sportliche Höchstleistungen“, wie Sportministerin Aurore Mimosa Munyangaju es ausdrückte. Bayern-Geschäftsführer Jan-Christian Dreesen sprach von „spannenden, verantwortungsvollen Aufgaben“.
Wie reagieren die Mitglieder des FC Bayern?
Die Menschenrechtslage in Ruanda ist äußerst angespannt. Die regierende Ruandische Patriotische Front (RPF) hat die vollständige Kontrolle über die politische Arena in dem kleinen Land mit rund 14 Millionen Einwohnern. Regierungskritiker werden regelmäßig von Präsident Paul Kagame und anderen hochrangigen Regierungsbeamten bedroht. Grundlegende Menschenrechte wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit werden stark eingeschränkt. Freie, unabhängige Medien gibt es kaum. „Das ist ein Staat, in dem die Menschenrechte mit Füßen getreten werden“, kritisierte Michalski.
Die Partnerschaft mit Ruanda ist nicht der erste Deal, für den der FC Bayern angegriffen wird. Der seit 2018 laufende Vertrag mit Qatar Airways lief im Juni aus. Auch Katar steht wegen der Menschenrechtslage und der Situation ausländischer Arbeitskräfte scharf in der Kritik. Viele Fans des FC Bayern äußerten sich sehr kritisch gegenüber der finanziell lukrativen Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft. Auf der Münchner Jahreshauptversammlung 2021 kam es zu Unruhen zwischen der Vereinsführung und den Fans.
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