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Rolling Stones: Mit einem „Bad Boy“-Image an der Spitze der Welt
Hintergrund
Die Rolling Stones haben heute ihr neues Studioalbum veröffentlicht. Die legendäre Rockband feiert seit den 1960er Jahren Erfolge – auch dank einer besonderen Marketingstrategie.
Nach rund sieben Jahren sind die Rolling Stones mit einem neuen Album zurück. Das 31. Studioalbum Hackney Diamonds erscheint am 20. Oktober, gab die legendäre Rockband heute in London bekannt. Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood stellten außerdem ihre neue Single „Angry“ vor. Es gab bereits zahlreiche Spekulationen über ein neues Album der britischen Kultband.
Das letzte Studioalbum „Blue & Lonesome“ erschien 2016. „Wir waren sehr faul“, scherzte Frontmann Jagger in einem Interview mit US-Talkshow-Moderator Jimmy Fallon. „Vielleicht waren wir etwas zu faul. Also haben wir gesagt: Lasst uns eine Deadline setzen und ein Album machen.“
Fans nehmen Kinder und Enkel mit zu Konzerten
Seit mehr als 60 Jahren stehen die britischen Rock-Veteranen in unterschiedlichen Konstellationen auf der Bühne. „Die Rolling Stones sind einfach brillante Künstler, die es dank ihres außergewöhnlichen Talents seit 1962 geschafft haben, erfolgreich zu sein“, sagt Michael Herberger, Geschäftsführer und Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg, im Interview mit tagesschau.de. Es ist unglaublich, dass man trotz Höhen und Tiefen so lange einen so „ikonischen Heldenstatus“ behalten kann.
Aufgrund der langen Zeitspanne hat die Band eine riesige Fangemeinde – jung und alt. „Die alten Stones-Fans aus den Sechzigern und Siebzigern kommen immer noch zu den Konzerten und bringen manchmal ihre Kinder oder Enkel mit“, sagt Herberger. Das ist ein enormer Marketingeffekt. Allerdings spiele auch die Authentizität der Band und die Bewahrung ihrer Identität eine Rolle: „Mick Jagger und Keith Richards sind nicht für ihre Konformität bekannt, sondern für Rock ’n‘ Roll.“ Das sei ein großer Teil ihrer Popularität, sagt der Experte.
Auch andere Beobachter sehen im Auftritt der Rolling Stones ein Erfolgsgeheimnis – und eine Marketingstrategie. „Die britische Band hatte sich (…) einen Ruf erworben, der ein noch größeres Skandalpotenzial entfaltete als der der Beatles. Die Fab Four waren als eine Gruppe inszeniert worden, die in schickem Outfit auftrat, kontroverse Texte zunächst vermied und in… „In den Konzertsälen der königlichen Familie haben die von Mick Jagger und Keith Richards gegründeten Rolling Stones bewusst ein ‚Bad Boy‘-Image aufgebaut“, schreibt Popkultur-Experte Bodo Mrozek in seinem Buch „Jugend – Pop – Kultur. Eine transnationale Story“. „.
Nur James Last war in den deutschen Charts erfolgreicher
Laut Mrozek habe ihr Manager Andrew Loog Oldham neue Marketingimpulse gesetzt. „Um die von ihm geförderte Band deutlich von den Beatles abzugrenzen, baute er schon früh ein Image als Gegen-Beatles auf und stilisierte sie zu Prototypen ‚rebellischer‘ junger Menschen“, sagt der Forscher vom Institut für Zeitgeschichte. Das „Facelifting“ verschaffte der Band ein negatives Image und den Slogan als „härteste Band der Welt“ – mit Erfolg.
Allein in den offiziellen deutschen Charts sind die Rolling Stones nach Angaben des Marktforschungsinstituts GfK mit 46 Singles und 81 Alben platziert tagesschau.de kommuniziert. Lediglich James Last war mit 112 Alben häufiger in den Charts vertreten. Insgesamt hatte die Band sieben Nummer-eins-Hits und zehn Nummer-eins-Alben. Darüber hinaus stellten sie laut GfK 2020 mit dem Nummer-1-Hit „Living In A Ghost Town“ zwei Rekorde auf: Sie sind nicht nur die ältesten Künstler, die jemals auf dem Thron der Single-Hitliste saßen, sondern auch die breitesten aufgenommenen Spanne zwischen zwei Nummer-1-Hits (52 Jahre).
Das letzte Album der Rolling Stones, Blue & Lonesome, enthielt ausschließlich Blues-Cover. Die letzte Platte mit Eigenkompositionen – „A Bigger Bang“ aus dem Jahr 2005 – stammt aus einer Zeit, als es Streamingdienste wie Spotify noch gar nicht gab. Mittlerweile verdienen auch die Musiker ihr Geld damit, aber wohl nur einen Bruchteil der Einnahmen aus Konzerten.
22 Millionen Konzertkarten seit 2018 verkauft
„Die Rolling Stones haben monatlich fast 25 Millionen Hörer auf Spotify“, sagt Herberger. Eine Million Streams bringen den Autoren, der Plattenfirma und den Künstlern rund 3.500 Euro ein. Insgesamt bedeutet das Streamen über Spotify für alle Beteiligten einen monatlichen Umsatz von rund 90.000 Euro. „Das ist bei weitem nicht mit den Einnahmen auf der Tour vergleichbar“, sagte der Experte. Das liegt auch daran, dass die Ticketpreise für Konzerte internationaler Topstars teilweise astronomisch hoch sind.
Nach Angaben des Konzertveranstalters Pollstar haben die Rolling Stones bei ihrer Tournee 2021 insgesamt 115,5 Millionen US-Dollar eingenommen. Mit einigem Abstand folgen auf den Plätzen zwei und drei der britische Sänger Harry Styles (86,7 Millionen Dollar) und die „Hella Mega Tour“ der amerikanischen Rockbands Green Day, Fall Out Boy und Weezer (67,3 Millionen Dollar). „Diese Mengen an ausverkauften Arenen können im Streaming nicht erreicht werden“, sagt Herberger.
Die Stones verkauften vor zwei Jahren 516.624 Tickets für ihre Tour. Laut Pollstar wurden seit 2018 insgesamt 22 Millionen Konzertkarten verkauft. Der Veröffentlichung zufolge hat die Band seitdem mehr als zwei Milliarden Dollar verdient. Allein im vergangenen Sommer verdienten die britischen Rocker mit einer 15-Städte-Tournee durch Europa mehr als 8,5 Millionen Dollar pro Nacht. Das sind 127,5 Millionen US-Dollar Umsatz.
Bandmitglieder haben ein Vermögen angehäuft
Hinzu kommen die Erlöse aus physischen Verkäufen. Das letzte Album „Blue & Lonesome“ verkaufte sich allein in der ersten Woche 106.000 Mal und stieg auf Platz 1 der britischen Album-Charts ein. Außer in Großbritannien und Deutschland erreichte es in über einem Dutzend weiterer Länder Platz 1 der Album-Charts und wurde in mehreren Ländern mit Gold oder Platin ausgezeichnet.
Mit ihren Erfolgen sollen Frontmann Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards, der die meisten Songs geschrieben hat, jeweils ein Vermögen von rund 445 Millionen Euro angehäuft haben. Der 2021 verstorbene Schlagzeuger Charlie Watts, der noch auf zwei der zwölf neuen Songs zu hören ist, soll 221 Millionen Euro besessen haben. Mit geschätzten 177 Millionen Euro liegt Gitarrist Ronnie Wood hinter seinen Bandkollegen.
Finanziell brauchen die Rolling Stones definitiv kein neues Album mehr. Doch seit der letzten Komposition gab es nur wenige neue Songs, darunter die Pandemie-Single „Living In A Ghost Town“. „Hackney Diamonds“ ist schon jetzt eine Rock’n’Roll-Sensation – vor allem angesichts des fortgeschrittenen Alters der Musiker. Zusammen haben Frontmann Mick Jagger (80), Gitarrist Keith Richards (79) und Ronnie Wood (76) 235 Jahre auf dem Buckel.
Rolling Stones: Mit einem „Bad Boy“-Image an der Spitze der Welt
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