Keine Frage, für Zweitligist Münster ist das Auswärtsspiel beim Mitaufsteiger SSV Jahn (So./13 Uhr/live bei Sky) das wichtigste und damit auch heißeste Spiel der Saison. Denn auf dem Weg zum Klassenerhalt geht es in erster Linie darum, bei direkten Konkurrenten zu punkten…
Risiko in Regensburg. Preußen spielt mit dem Feuer!
Laut BILD planen die „Adlerträger“ beim FC Bayern keine „Maus vor der Schlange“-Taktik, sondern wollen selbst in die Offensive gehen. Als Mutmacher dafür dient die zweite Halbzeit beim 3:3 gegen starke Paderborn, in der mit viel Offensivgeist und Durchschlagskraft die drohende Heimniederlage abgewendet wurde.
„Wir müssen in Regensburg Fußball spielen. Auf lange Bälle dürfen wir uns nicht einlassen“, sagt Cheftrainer Sascha Hildmann (52), der zumindest über eine sehr selbstbewusste Aufstellung nachdenkt. Anders gesagt: Preußen will agieren, nicht nur reagieren!
Vieles spricht dafür, dass mit András Németh (21), Etienne Amenyido (24), Charalambos „Babis“ Makridis (28) und Paderborns „Doppelpacker“ Joshua Mees (28) gleich vier Neuzugänge in die Startelf rücken könnten, die allesamt „in die Offensive gehen“ und die anfällige Jahn-Defensive (allein 9 Gegentore in den letzten beiden Spielen) vor Probleme stellen wollen.
Das würde allerdings auch bedeuten, dass Kapitän Marc Lorenz (36) und Vorjahres-Topstürmer Joel „Johnny“ Grodowski (26), der nach fünf Spieltagen noch immer auf seinen ersten Treffer wartet, auf der Bank Platz nehmen müssten. Ebenso wie Rico Preißinger (28), der trotz des Ausfalls von Mittelfeldspieler Luca Bazzoli (24/Außenbandriss) dessen Rolle nicht übernehmen wird und womöglich Daniel Kyerewaa (23) Platz machen wird.
Risiko in Regensburg. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zudem haben die „Schwarz-Weiß-Grünen“ mit diesem Gegner noch eine Rechnung offen. Schließlich waren die Regensburger im Jahr des gemeinsamen Aufstiegs das einzige Team, das beide Duelle gegen die Preußen (2:1/3:1) gewinnen konnte.
Für Hildmann und seine Jungs beginnt am Samstagnachmittag die mit gut 600 Kilometern längste Auswärtsfahrt der Saison. Die Hinreise ist per bequemem Flug von Münster/Osnabrück nach München geplant, wo die Truppe bereits mit dem Mannschaftsbus zur Weiterfahrt nach Regensburg erwartet wird.
Am Sonntag geht es dann direkt nach Abpfiff komplett über die Autobahn zurück. Im Idealfall mit dem ersten Zweitligasieg seit 33 Jahren in der Tasche. Hildmann ist überzeugt: „Dann wären die siebeneinhalb Stunden sicher kein Problem…“
Münsters letzter und einziger Erfolg im Jahnstadion liegt genau zehn Jahre zurück. Es war Marcel Reichwein, der beim 1:0-Sieg am 13. September 2014 vor fast 2.800 Zuschauern das „Tor des Tages“ erzielte.
Diesmal werden auf jeden Fall mehr Fans erwartet. Allein rund 1.000 Münsteraner wollen ihr Team vor Ort unterstützen – lautstark wie eh und je. Bereuen dürften sie ihr Kommen nicht. Zumal sich die Gäste mit drei Punkten etwas Luft von der Abstiegszone verschaffen könnten. Bei einer Niederlage droht hingegen die Unterschreitung der „roten Linie“. Ein Gedanke, den sich allerdings kein Preuße im Vorfeld ernsthaft ausdenken möchte…
● Keine guten Nachrichten gibt es vom ehemaligen Münsteraner Michele Rizzi (36). Der Mittelfeldspieler trug von 2016 bis 2018 das Adler-Trikot (71 Spiele/10 Tore) und wurde mit einem „Vierpack“ gegen Werder Bremens U23 in nur einer Halbzeit zum unvergesslichen „Rizzinator“.
Doch nun hat es ihn schwer getroffen, seine Lunge ist ohne Vorwarnung kollabiert. Zwei Tage lang war der rechte Flügel ohne Funktion. Rizzi: „Ohne meine Sportlerlunge hätte ich das Ganze wahrscheinlich nicht überlebt.“ Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt wurde er vergangenen Mittwoch entlassen. Auf die Trainerbank des Erstligisten Lupo Martini Wolfsburg wird er aber so schnell nicht zurückkehren können. Rizzi muss erstmal eine Reha machen.
Gute Besserung!