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Rich will Subventionen abbauen – „auch mit Schmerzen“

„Die Lage ist ernst“

Rich will Subventionen abbauen – „auch mit Schmerzen“

10.11.2025 – 16:58 UhrLesezeit: 2 Minuten

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU): „Die Lage ist ernst, sowohl wirtschaftspolitisch als auch sicherheitspolitisch.“ (Quelle: Michael Kappeler/dpa/dpa-bilder)

Die Wirtschaft in Deutschland schwächelt. Der zuständige Minister fordert umfassende Reformen – und spricht von einer „Agenda 2030“.

Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche Deutschlands schlägt Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche eine Wachstumsagenda mit einer Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik vor. „Die Lage ist ernst, sowohl wirtschaftspolitisch als auch sicherheitspolitisch“, sagte der CDU-Politiker in einer Grundsatzrede in Berlin. „Damit der Staat wieder handlungsfähig wird, muss er sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren.“

Dazu gehören innere und äußere Sicherheit, Infrastruktur und Bildung, sagte Reiche. Subventionen und Förderprogramme müssten rigoros überprüft und Fehlanreize unter Schmerzen abgebaut werden. Damit Deutschland international wieder in die Spitzengruppe zurückkehren kann, ist ein umfassendes Fitnessprogramm notwendig. Reiche sprach von einer „Agenda 2030“.

Als „Agenda 2010“ bezeichnete die damalige rot-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder ein 2005 verabschiedetes Reformprogramm. Teil der „Agenda 2010“ waren die „Hartz-Gesetze“, benannt nach dem ehemaligen VW-Manager Peter Hartz. Unter anderem wurden Sozialhilfe und Arbeitslosengeld zusammengefasst und fortan „Hartz IV“ genannt. Die Leistungen heißen nun „Neue Grundsicherung“. Die Hartz-Gesetze führten zur Verarmung der unteren Einkommensschichten und zur Abspaltung der „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ (WASG) von der SPD. 2007 fusionierte die WASG mit der PDS zur Linkspartei.

Wirtschaftsministerin Reiche, die seit Mai amtiert, sprach in ihrer Rede von radikalen Umbrüchen mit Blick auf geopolitische Veränderungen und tiefgreifende technologische Veränderungen. Deutschland kämpft mit zahlreichen einheimischen Standortproblemen und droht international den Anschluss zu verlieren. Reiche sieht Deutschland in einer Strukturkrise, wie es sie in der Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft noch nie gegeben habe.

Deutschland braucht eine zukunftsorientierte wirtschaftspolitische Strategie, um wieder in Schwung zu kommen. Die Regulierung muss zurückgefahren werden. Für Unternehmen müssen mehr Freiheiten geschaffen werden. Der Staat kann Bürger und vor allem Unternehmen nicht vor allen Risiken schützen. Der Minister bekräftigte die Notwendigkeit von Reformen des Sozialstaates. Sie sprach sich erneut für eine längere Lebensarbeitszeit aus. Darüber hinaus muss man sich fragen, ob die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag Fehlanreize setzt.

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