Auf Rügen wird ein Antiquitätengeschäft ausgeraubt, kurze Zeit später prallt ein Auto gegen das frisch gestrichene Kirchentor. Der ehemaligen Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass), ihrem Neffen, Kommissar Rainer Witt (Till Firit), und Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) wird erst spät im 27. „Usedom-Krimi“ bewusst, dass die beiden Fälle miteinander verbunden sind …
Sturmtief – Der Usedom-Krimi
Krimi-Thriller • 6. November 2025
• 20:15 Uhr
Familiendramen sind wohl das neue große Thema der ARD-Krimireihe „Der Usedom-Krimi“: Während es in den letzten beiden Filmen „Gisternetz“ und „Wendepunkt“ um einen zerstrittenen Fischerclan und verlassene Kinder während der Wende ging, erzählt der dritte und letzte neue Film „Sturmtief“ (Regie: Steffi Doehlemann, Buch: Dinah Marte Golch) einen ähnlich dramatischen Fall.
Alles beginnt mit einem Raubüberfall auf ein Antiquitätengeschäft. Sein Besitzer Christian Zoschitz (Konrad Singer) erlitt einen Streifschuss. Der Mann, der einen schwierigen Charakter hat, möchte nicht medizinisch behandelt werden. Und auch am Tatort stößt die Polizei auf einige Ungereimtheiten: „Der Tresor ist nicht beschädigt, die Alarmanlage hat nicht ausgelöst“, fasst Kommissar Rainer Witt (Till Firit) das Wesentliche zusammen.
Gefangen mit Fremden
Unterdessen versorgt ihn seine Kollegin Ellen Norgaard (Rikke Lylloff), die im letzten Film nach längerer Pause zurückkehrte, vom Sender mit den Hintergrundinformationen zum Opfer: Christian Zoschitz war vor 16 Jahren in einen Todesfall verwickelt. Eine junge Frau starb, als ihr Wohnmobil Feuer fing. Der Witwer Benedikt Maurer (Christian Beermann) beschuldigte Christian Zoschitz daraufhin der Brandstiftung. In den Akten heißt es außerdem, dass Zoschitz und das Opfer vor dem Brand eine Affäre hatten. Ist der Angriff auf das Geschäft von Zoschitz nur ein weiterer Vergeltungsangriff von Maurer?
Nicht weniger seltsam ist der Autounfall, den Karin Lossow (Katrin Sass) gleichzeitig miterlebt: Unweit von Lossows Wohnhaus prallt ein Auto gegen das frisch gestrichene Tor der Kirche. Der Fahrer, ein junger Mann namens Michael Zoschitz (Oliver Szerkus), und seine Mutter Irina (Valery Tscheplanowa) werden bei dem Unfall verletzt. Als ein Unwetter aufzieht, nimmt Karin die Verletzten mit. Die drei und die kurze Zeit später eintreffende Merle Witt (Elsa Krieger) finden im Witt-Haus Unterschlupf. Als Karin Irinas Verletzungen bemerkt, die nicht durch einen Autounfall verursacht worden sein können, erwacht der Ermittlungsinstinkt des Ex-Staatsanwalts erneut, bevor der Strom ausfällt …
So geht die Usedom-Krimigeschichte weiter
„Ich war auf der Suche nach einer Geschichte, die sich völlig von den vorherigen Filmen unterscheidet“, sagt Drehbuchautorin Dinah Marte Golch in einem Statement. Auch wenn die Idee, dass eine Handvoll einander eigentlich fremder Menschen während eines Unwetters ohne Kontakt zur Außenwelt zusammen gefangen sind, nicht unbedingt neu ist, verleiht diese Idee „Sturmtief“ dennoch eine besondere Spannung im Vergleich zu anderen „Usedom-Krimis“: Der Zuschauer irrt lange Zeit ähnlich ziellos durch die Schauplätze wie Karin Lossow durch die stürmische Nacht. Erst gegen Ende wird nach und nach klar, wie die beiden bis dahin parallel verlaufenden Handlungsstränge zusammenhängen.
Polizeichef Holm Brendel (Rainer Sellien), seine Kollegin Dorit Martens (Jana Julia Roth) und Inspektorin Ellen Norgaard sind zweifellos etwas zu zutraulich und nett zum Antiquitätenhändler Christian Zoschitz, der sich in späteren Szenen auf dem Revier äußerst schlecht benimmt. Ansonsten kann der letzte neue „Usedom-Krimi“ für das laufende Kalenderjahr überzeugen.
Unter dem Arbeitstitel „Doppelmord“ entsteht derzeit der nächste Fall, in dem Katrin Lossow mit ihrer Gefängnisvergangenheit konfrontiert wird. Die Ausstrahlung ist für 2026 geplant.
Sturmtief – Der Usedom-Krimi – Do. 06.11. – ARD: 20:15 Uhr
Quelle: teleschau – der Mediendienst GmbH
